Es gibt eine ganze Reihe von Personen, welche bei der Kreditvergabe durch Banken und Sparkassen regelmäßig als benachteiligt gelten. Dazu gehören neben den Gewebetreibenden und Freiberuflern, deren im Regelfalle ungleichmäßiges Einkommen viele Kreditinstitute abschreckt, leider auch zunehmend Familien und ganz besonders Alleinerziehende.
Sowohl bei kinderreichen Familien, aber auch bei Alleinerziehenden, unterstellen die Banken gern, dass das finanzielle Budget trotz Kindergeld regelmäßig knapp und daher die mitunter langjährige Tilgung aufgenommener Kredite gefährdet sei.
Dadurch gehören Familien und Alleinerziehende zu den nicht bevorzugten Kundenkreisen der Banken und bekommen nicht selten Probleme, wenn sie hier mit einem Kreditantrag vorstellig werden oder sich nur über einen Kredit informieren möchten.
Banken konfrontieren Familien und Alleinerziehende häufig mit der Frage, ob denn ein Kredit wirklich notwendig sei. Dies soll die Antragsteller dazu veranlassen, über die tatsächliche Erfordernis eines Kredites nachzudenken und zu realisieren, dass die Kreditaufnahme durch Zins und Tilgung zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung des Haushaltes führt. Dennoch gibt es auch für Familien und Alleinerziehende durchaus seriöse Möglichkeiten der Kreditaufnahme. Neben einem klassischen Bankkredit und Online-Kredit gibt es auch den Kredit ohne Schufa und den Privatkredit.
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Kleinkredit für Familien
Eine Möglichkeit, für die schwierige Zielgruppe der Familien und Alleinerziehenden, erfolgreich einen Kredit aufnehmen zu können, stellt der Kleinkredit dar. Dieser kann mitunter lebenswichtig werden, sofern es beispielsweise darum geht Rechnungen für Miete, Strom, Gas oder Wasser zu begleichen.
Handelt es sich um einen Kleinkredit und besteht die durchaus existenzielle Notwendigkeit zur Kreditaufnahme, so sind viele Banken bereit, diesen auch an Familien und Alleinerziehende auszureichen. Hierbei spielt jedoch das zusätzliche monatliche Sparpotential eine entscheidende Rolle, welches im Kreditgespräch dem Bankberater aufgezeigt werden muss. Weiterhin ist auch die Kalkulation der monatlichen Raten für den aus Zins und Tilgung bestehenden Kapitaldienst wesentlich. Die monatlichen Raten müssen realistisch kalkuliert werden. Unter diesen Voraussetzungen sind einige Banken bereit Kleinkredite bis zu einer Höhe von 5.000 Euro auch an Familien und an Alleinerziehende auszuzahlen.
Sicherheiten für Online-Kredite und Bank-Kredite
Je riskanter die finanzielle Situation eines Antragstellers ist, desto weniger sind die Banken und Kreditinstitute tendenziell dazu bereit, einen Kredit zu bewilligen. Jedoch kann man sich durch die Bereitstellung zusätzlicher Sicherheiten eine insgesamt günstigere Ausgangsposition für das Kreditgespräch verschaffen. Hierzu empfehlen sich für Familien und Alleinerziehende generell zwei Möglichkeiten. Der zweite Kreditnehmer und die Bürgschaft. Beim zweiten Kreditnehmer kommt es darauf an, eine zweite Person zu finden, die den Kreditantrag mit unterschreibt und dadurch für die Rückzahlung parallel mit ihrem laufenden Einkommen und ihren Vermögenswerten haftet. Dies ist beispielsweise auch üblich, wenn ein Darlehen zur Finanzierung einer Immobilie aufgenommen werden soll.
Die meisten Kreditinstitute bestehen hierbei zum Beispiel darauf, dass beide Ehepartner den Kreditantrag unterschreiben. Ähnlich ist der Ablauf auch hier: Dadurch, dass nun zwei Kreditnehmer den Kreditvertrag unterschreiben, ist das Ausfallrisiko für die Bank bedeutend geringer. So kann es sogar geschehen, dass die Bank einen normalen Kredit bewilligt, dessen Verfügungsrahmen weit über denjenigen eines Kleinkredites hinaus geht. Die zweite Möglichkeit für Familien und Alleinerziehende, um zusätzliche Sicherheiten zu stellen, ist die Bürgschaft. Hierbei springt ein Bürge mit seinen laufenden Einkünften und mit seinem Vermögen ein, wenn die Familie oder die alleinerziehende Person einmal nicht mehr dazu in der Lage sein sollte den aufgenommenen Kredit zu bedienen. Wird ein entsprechend solventer Bürge vom Antragsteller gestellt, so erhöht dies erfahrungsgemäß die Bereitschaft der Bank beträchtlich, einen Kredit auch an Familien und Alleinerziehende auszureichen.
Kreditaufnahme bei Privatpersonen
Oft bleibt für Familien und Alleinerziehende nur die Möglichkeit, sich einen privaten Kreditgeber zu suchen. Jedoch sei hier vor den sogenannten Kredithaien gewarnt, die schnell und scheinbar freigiebig Kredite vergeben, dafür allerdings enorm hohe Zinsen verlangen, die notfalls mit rechtlich zweifelhaften Mitteln eingetrieben werden.
Dennoch können Familien und Alleinerziehende durchaus beispielsweise im Internet nach Personen suchen, die bereit sind, privat Kredite auch an die Risikogruppen Familien und Alleinerziehende auszureichen. Mit Sicherheit werden Suchende im Internet zum Thema Kredit fündig werden!
Die Anforderungen dieser privaten Kreditgeber an den Schuldner, die sich durch den Kapitaldienst eine Verzinsung ihres Kapitals erwirtschaften, sind in der Regel wesentlich niedriger als die Anforderungen der meisten Banken und Kreditinstitute. Da auch hier nicht unbedingt alle Angebote seriös sind, empfiehlt es sich allerdings vor dem Kreditgespräch zunächst erst einmal in den entsprechenden Foren die Seriosität und den Leumund des potentiellen Kreditgebers zu recherchieren.
Man sollte sich auch bereits von Anfang an darüber im Klaren sein, dass sich ein privater Kreditgeber das individuelle Ausfallrisiko wesentlich höher vergüten lässt, als dies eine Bank tun würde. Dies führt natürlich in der Konsequenz zu Zinsen, die weit über denjenigen einer Bank liegen können. Damit ist ein Kredit eines privaten Kreditgebers in der Regel zwar leichter zu erlangen als ein Bankkredit, dafür aber am Ende wesentlich teurer.
Familien und Alleinerziehende sollten sich daher gründlich überlegen, ob sie bereit sind, für einen privaten Kredit sehr viel Geld zu bezahlen. Eine realistische Möglichkeit der Kreditaufnahme ist es jedoch in jedem Fall.
Kreditunterlagen für einen Online-Kredit und Kleinkredit
Wer einen Kredit oder ein Darlehen beantragen möchte, hat dabei in der Regel bestimmte Kreditunterlagen zur Begutachtung vorzulegen. Es handelt sich hierbei regelmäßig um Unterlagen, welche die Prüfung der Kreditwürdigkeit eines Antragstellers sowie gegebenenfalls die Prüfung der Beleihbarkeit eines Pfandobjektes ermöglichen. Daher sind bei der Kreditbeantragung mindestens folgende Anlagen einzureichen:
- Einkommensnachweise des Antragstellers sowie Selbstauskünfte und Unterlagen, welche die persönlichen Vermögensverhältnisse offen legen,
- wird eine zu beleihende Immobilie als Sicherheit für den Kreditgeber gestellt, so sind Lagepläne und Kaufverträge vorzulegen,
- dient der Kredit der Errichtung oder dem Kauf einer Immobilie, so müssen eine detaillierte Baubeschreibung, Berechnungen des umbauten Raumes, Berechnungen der Wohn- und Nutzfläche sowie Gesamtkostenaufstellungen und Finanzierungspläne beim Kreditinstitut vorgelegt werden,
- soll die zu finanzierende Immobilie nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden, verlangt das Kreditinstitut in der Regel eine Wirtschaftlichkeitsberechnung,
- wird Wohnungseigentum als Kreditsicherheit gestellt, so muss das Kreditinstitut eine beglaubigte Teilungserklärung über das entsprechende Wohnungseigentum, welches als Kreditsicherheit dient, verlangen.
Gemäß § 25a des Kreditwesengesetzes (KWG) ist die Bank übrigens dazu berechtigt, auch während der Laufzeit eines bereits ausgereichten Kredites, die jeweiligen wirtschaftlichen Verhältnisse eines Schuldners zu überprüfen.
Dazu sind Banken und Kreditinstitute im Sinne des Grundsatzes einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung und im Interesse der Vermeidung von Zahlungsausfällen durch den deutschen Gesetzgeber angehalten.
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