Was vor einigen Jahren noch unter dem Namen Erziehungsurlaub lief, wird heute Elternzeit genannt. Doch nicht nur der Name änderte sich, sondern auch die Bedingungen zur Inanspruchnahme wurden gravierenden Änderungen unterzogen.
Während in den vergangenen Jahren der Erziehungsurlaub nur von gering verdienenden Müttern in Anspruch genommen werden konnte, so fand im Jahr 2007 eine grundlegende Reform statt.
Die Lohnersatzleistungen während dieser Zeit wurden deutlich erhöht und auch Väter können aktiv an der Erziehung ihrer Kinder teilhaben. Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es stellt sich allerdings die Frage, ob es ausreicht oder ob nicht noch mehr für Familien getan werden muss.
Erziehungsurlaub 2012
Es war gut, dass die Bezeichnung Erziehungsurlaub in Elternzeit umgewandelt wurde. Es hat überhaupt nichts mit Urlaub zu tun, wenn Vater oder Mutter ihre Kinder versorgen. Auch beim Erziehungsurlaub 2012 ist das so.
Alleine die Diskussion der vergangenen Tage zeigt, wie wenig Hirn einige Politiker haben. Wird hier doch bei der geplanten Unterstützung der betreuten Kinder sogar von „Herdprämie“ gesprochen. Es mag teilweise die Frage aufkommen, ob unsere Volksvertreter nicht ein wenig zu alt für ihren Job sind und die Probleme der heutigen Zeit nicht kennen.
Sie haben dabei wohl vergessen, wie anstrengend die Erziehung ihrer Kinder war, oder sie haben ganz auf den Nachwuchs verzichtet. Ein Bild, welches in den letzten Tagen durch die Presse ging, fiel besonders ins Auge. Es wurde eine gut gepflegte junge Frau mit ihrem Kind gezeigt. Beide befinden sich im gut eingerichteten Wohnzimmer und liegen vor einem Laptop. Darunter steht dann die Frage, ob Betreuungsgeld wirklich erforderlich ist. Wer dieses Bild veröffentlicht hat sollte sehr genau wissen, dass es in keiner Weise der Realität entspricht.
Jeder Mensch möchte einen ruhigen Lebensabend verbringen, den er genießen kann und bei dem er sein regelmäßiges Einkommen hat. Das ist aber nur dann gegeben, wenn genug junge Berufstätige für seine Alterseinkünfte arbeiten. Der Generationenvertrag gilt seit vielen Jahren und war immer unumstritten. Warum mokieren sich Politiker und auch Gesellschaft darüber, dass jungen Familien die Erziehung ihrer Kleinen vereinfacht werden soll? Der Erziehungsurlaub sollte noch flexibler gestaltet werden und mit höheren finanziellen Mitteln Unterstützung finden.
Der Erziehungsurlaub 2012
Väter, die bei ihrem Arbeitgeber die Elternzeit beantragen, werden leider noch immer belächelt. Kaum jemand versteht, dass sie sich ganz bewusst an der Erziehung ihrer Sprösslinge beteiligen möchten.
Berufstätige Väter haben meistens allenfalls am Wochenende einige Stunden Zeit.
Im Erziehungsurlaub teilen sich beide Elternteile die Belastung und das führt in den meisten Fällen zum harmonischen Zusammenleben. Im letzten Familienbericht, der von unserer Familienministerin veröffentlicht wurde, war das Schwerpunktthema die Zeit. Dieser Faktor ist primär beteiligt, wenn es um Ruhe und Ausgeglichenheit geht.
Eltern, die viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, haben deren Vertrauen und wissen genau, wo sie sich aufhalten. Freie Zeit für die Kinder ist so wichtig, dass ihr Stellenwert nicht hoch genug bemessen werden kann. Selbst wenn der Erziehungsurlaub zeitweise anstrengender ist als die Berufstätigkeit, es lohnt sich immer, dass man die Entwicklung seines Kindes mitverfolgen kann.
Hier noch ein interessantes Video vom Bundesfamilienministerium:
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Ich kann keine Garantie oder Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen. Diese Schilderungen sind reine Erfahrungswerte und beruhen auf meinen persönlichen Erlebnissen und Einschätzungen. Dieser Artikel stellt nur meine eigene Meinung dar!
Alles Liebe
euer Simon
Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net studio1one
Mitte-Links: ©panthermedia.net Diego Cervo
Unten-Rechts: ©panthermedia.net Cathy Yeulet