Es ist eine Frage, mit der sich jeder oder jede Alleinerziehende früher oder später auseinandersetzen muss: Schon wenige Wochen nach der Geburt wieder zur Arbeit gehen oder doch eher länger beim Kind bleiben? Zwar gibt es auch für die erste Option einige gewichtige Gründe, wie zum Beispiel die Tatsache dann nicht den Anschluss im Job zu verlieren, doch sollte das Kind am Ende des Tages immer Priorität haben. Im Folgenden soll daher erörtert werden, warum es sich lohnt, so lange wie möglich beim Kind zu bleiben.
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Warum die Zeit als Kind ein ganzes Leben prägt
Ist man alleinerziehend und entscheidet man sich dafür, früh wieder zur Arbeit zu gehen, so bleibt nichts anderes übrig als das Kind in die Kita zu schicken. In Sonderfällen zeigen sich vielleicht noch die Großeltern bereit, den Nachwuchs bei sich unterzubringen. Beide Optionen haben jedoch eines gemeinsam: Das Kind verbringt nur wenige Zeit mit dem Vater oder der Mutter. Dabei ist es gerade diese Episode im Leben, indem unser Grundvertrauen in die Welt wächst und ein nahes Verhältnis zu einem Elternteil besonders wichtig ist. Selbst wenn sich die Erzieherinnen und Erzieher in der Kita oder die Großeltern viel Mühe geben, können sie doch nur in den wenigsten Fällen den Elternteil ersetzen. Statt zur Arbeit zu gehen, Zeit mit der Tochter oder dem Sohn verbringen, ist also für die Entwicklung des Kindes von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Unvergessliche Erinnerungen
Nicht zuletzt profitieren auch die Mutter oder der Vater von dieser Epoche. Auch man selbst wächst mit der Aufgabe, die man zu bewältigen hat, wenn man alleinerziehend ist. Egal ob Windeln wechseln, Essen zubereiten und geben, Kleidung einkaufen, all das lässt einen Menschen reifen und stärkt seine Verbindung zum Kind. Selbstverständlich kann auf diese Weise auch am besten erfahren werden, welche Entwicklungsschritte die Tochter oder der Sohn machen und wie sie sich vom Baby zum Kleinkind verwandeln. Viele alleinerziehende Eltern blicken auch viele Jahre später noch nostalgisch auf diese Epoche zurück und verbinden damit äußerst positive Erinnerungen.
Das Leben ist mehr als der Beruf
Ein wichtiger Grund dafür, warum die Arbeit durchaus einmal hinten anstehen darf, scheint in der Welt des 21. Jahrhunderts beinahe vergessen: Die Familie kann uns weit mehr Erfüllung geben, als jeder Beruf je imstande sein wird. Dies hängt natürlich in allererster Linie damit zusammen, dass wir im nächsten Familienkreis und bei den eigenen Kindern ganz im besonderen eine Zuneigung und Liebe spüren, die unvergleichlich ist. Bei der Arbeit geht es dagegen oft nur darum, andere auszustechen und sich einem täglichen Kampf um die größten Vorteile zu stellen.
Wer alleinerziehend ist, sollte niemals vergessen, dass er gerade in den ersten Lebensjahren die mit Abstand wichtigste Bezugsperson des Kindes ist. Dann den Tag auf der Arbeit zu verbringen, kann im schlimmsten Fall schädlich für die Entwicklung des Nachwuchses sein. Den Tag stattdessen dafür zu nutzen, mit dem Nachwuchs Zeit zu verbringen, stärkt auf der anderen Seite die Beziehung zueinander und wird von vielen Eltern später als die wichtigste Epoche im Leben angesehen. Eine Zeit, an die man sich auch noch erinnert, wenn man im Schaukelstuhl sitzt und die Sonne des eigenen Garten genießt. Festzuhalten bleibt auch, dass der eigene Nachwuchs weit mehr Erfüllung bieten kann als jede Arbeit dazu jemals imstande wäre. Selbst wenn uns unser Job Spaß macht, sollte er fortan hinten anstehen. Die Energie, die wir sonst dazu verwenden würden, uns im harten Berufsalltag durchzusetzen, können wir stattdessen dafür nutzen, Liebe und Geborgenheit zu schenken und im Gegenzug natürlich auch zu erfahren. Für den Nachwuchs spielt es letztendlich keine Rolle, ob die Eltern zusammen wohnen oder ein Elternteil alleinerziehend ist. Wichtig ist einzig und allein, sich Zeit für den Sohn oder die Tochter zu nehmen.