Pferde sind schon seit Urzeiten treue Begleiter der Menschen. Ob als Helfer in der Landwirtschaft oder als schnelle Reittiere – die Verbindung zwischen Mensch und Pferd hält schon lange an. Auch heute noch begeistern Pferde mit ihrem Aussehen und ihrem Wesen und besonders Kinder sind fasziniert von ihnen. Doch was tun, wenn die eigene Tochter oder der eigene Sohn auf einmal nur noch davon reden, reiten lernen zu wollen?
Wenn die Kinderzimmerwände vollständig von Pferdepostern bedeckt werden? Spätestens dann sollte man dringend darüber nachdenken, seinem Kind den Kontakt zu Pferden zu ermöglichen. Worauf muss man achten, damit das Abenteuer Pferd zum Traum und nicht zur Gefahr wird?
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Im passenden Alter beginnen
Selbstverständlich kann man auch noch im Erwachsenenalter mit dem Reitenlernen anfangen, allerdings ist es empfehlenswert, bereits als Kind zu starten und den Umgang mit dem Lebewesen Pferd von klein auf zu lernen. Schon ab etwa vier oder fünf Jahren, also etwa dann, wenn das Vorschulalter erreicht wird, können Kinder die ersten Schritte auf dem Weg zum Reiter machen: die Tiere putzen, pflegen und vor allem ganz viel streicheln und kuscheln.
Beim Voltigieren (dem Turnen auf dem Pferd) oder beim geführten Ponyreiten wird ab diesem Zeitpunkt Vertrauen gefasst, welches dann in den folgenden Jahren weiter ausgebaut werden kann. Etwa mit einem Alter von acht bis neun Jahren kann dann mit dem eigenständigen Reiten begonnen werden und man kann nach und nach den Schwierigkeitsgrad der Reitübungen erhöhen.
Vorteile für Kinder
Reiten schon im Kindesalter zu lernen, lohnt sich. Man nimmt Verantwortung für ein Tier auf – schließlich muss dieses vernünftig versorgt und behandelt werden und es gibt bestimmte Regeln im Umgang, die eingehalten werden müssen. Beispielsweise muss man in der Nähe von Pferden darauf achten, dass man sich nicht zu hektisch bewegt und somit das Pferd verunsichern oder erschrecken könnte. Kinder lernen, sich ruhig zu verhalten und verbessern ihre Selbstständigkeit. Des Weiteren verbessert Reiten das Gleichgewichtsgefühl, die Motorik und die Haltung, auch im Alltag.
Außerdem knüpft man durch den Reitunterricht neue Kontakte mit Gleichgesinnten, die das gleiche Hobby teilen, und nicht selten ergeben sich daraus lang anhaltende Freundschaften. Mit diesen Freunden kann man beim Reiten und Versorgen der Pferde den Alltag vergessen und vom Schulstress abschalten. In solchen Momenten stimmt das altbekannte Sprichwort „Das Leben ist kein Ponyhof“ wohl doch nicht…
Doch worauf muss man achten?
Damit das Leben manchmal eben doch ein Ponyhof sein kann, muss man aber mehrere Dinge berücksichtigen. Bei der Wahl des Reitstalles gilt es, Vorsicht walten zu lassen und sich gut zu informieren, sei es im Internet oder bei erfahrenen Reitern, die sich auskennen.
Zu allererst zählt der erste Eindruck des Stalles. Er sollte ordentlich und vor allem pferdegerecht aussehen. Dazu gehören helle, luftige Boxen für die Pferde und bestenfalls mehrere Weiden, auf denen sich die Tiere frei bewegen und grasen können. Die Atmosphäre im Stall sollte natürlich positiv wirken, damit sich Ihr Kind auch wirklich wohlfühlen kann und die Hilfe bekommt, die es benötigt.
Es ist wichtig, dass der Reitlehrer ausgebildet ist, sich für die Reitschüler ausreichend Zeit nimmt und dass er neben den praktischen Kenntnissen auch spielerisch theoretisches Wissen rund um den Umgang mit Pferden vermittelt. Zum Reitenlernen gehört schließlich nicht nur das Reiten selbst, sondern auch die Pflege des Pferdes oder das Säubern der Ställe.
Der Reitlehrer muss individuell für jeden Schüler da sein. Wenn sich ein junger Reitanfänger direkt in der ersten Reitstunde auf ein temperamentvolles, ebenso junges Pferd setzen soll, wird hier nicht auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Kindes eingegangen. Dies kann mitunter brenzlig enden, was selbstverständlich vermieden werden sollte. Stattdessen sollte das Lehrpferd erfahren und entspannt sein, damit es Unsicherheiten des Kindes verzeihen kann und keine gefährlichen Situationen aufkommen. Nur so hat Ihr Kind auch Spaß am Reiten und kann Vertrauen zum Lebewesen Pferd aufbauen.
Beim Blick auf die Kosten sollten Sie nicht erschrecken: Guter, qualitativer Reitunterricht in kleinen Reitgruppen hat seinen Preis – aber er zahlt sich im Gegenzug auch mehr als aus.
Fazit: ab welchem Alter und worauf muss ich achten?
Bilanzierend lohnt es sich also, in (vernünftigen) Reitunterricht für Kinder zu investieren. Das Verantwortungsbewusstsein wird gesteigert und sowohl der zwischenmenschliche Umgang als auch der Umgang mit Tieren werden verbessert. Wenn man darauf achtet, dass es sich bei dem Reitlehrer um einen erfahrenen und zugleich einfühlsamen Lehrer handelt, der sich um Menschen und Pferde gleichwohl kümmert, können Sie sich sicher sein, dass Ihr Kind davon profitieren wird – und das für sein ganzes Leben.