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Cyber-Mobbing – Ein immer größer werdendes Problem

Cyber-Mobbing ist ein reales Problem | © panthermedia.net / HighwayStarz

Cyber-Mobbing – Ein immer größer werdendes Problem

„Cyber-Mobbing“. Dieses Wort hat wohl jeder schon einmal gehört. 31% der Jugendlichen in Deutschland wurden schon einmal online bedroht, beleidigt oder erlebten, dass im Netz jemand Beleidigungen oder Gerüchte über sie verbreitet hat. Diese erschreckenden Zahlen stammen aus dem Jahr 2011. Schon vor 5 Jahren waren ein Drittel der Jugendlichen das ein oder andere mal von Cyber Mobbing betroffen.

Die Zahlen steigen

Das Traurige ist: Die Zahlen steigen stetig und auch in der Technik gibt es immer mehr Fortschritte. In Zeiten von Instagram, Memes und totaler digitaler Transparenz, aber auch Abhängigkeit, werden die Smartphonenutzer und damit mögliche Cybermobber und Cybermobbingopfer immer jünger. Aber was ist Cybermobbing überhaupt, wer steckt dahinter und was kann ich tun, wenn meine Kinder oder ich selbst betroffen bin?

Was ist Cyber-Mobbing?

Unter Cyber-Mobbing versteht man generell das absichtliche beleidigen, bedrohen oder bloßstellen einer Person im Netz. Das beschränkt sich nicht nur auf soziale Plattformen wie Facebook, Instagram & Co., sondern auch auf virale Plattformen wie Youtube oder Snapchat. Auch das „private“ Mobbing, wenn jemand also auf Whatsapp oder per Sms beleidigend wird, oder lästige Anrufe, werden als Cyber-Mobbing bezeichnet. Die Täter suchen sich dabei meistens eine Person aus, die sich schwer wehren kann, da sie auf wunde Punkte stoßen, in denen die betroffene Person vielleicht schon vorher unsicher war.

Cyber-Mobbing bleibt nicht Cyber-Mobbing. Oftmals beginnt das Mobbing im Internet und wird dann in der Offline-Welt weitergeführt. Wenn die ganze Klasse ein peinliches Foto oder einen witzigen Post über einen Mitschüler gesehen hat, wird das am nächsten Tag aufgegriffen. Der ohnehin schon beschämte Schüler fühlt sich dadurch weder in der Schule noch zuhause sicher und wohl. Auch wenn das Mobbing in der realen Welt begonnen hat, kann es ganz schnell zum Cyber-Mobbing werden.

Wer steckt dahinter?

Wer sind die Cyber Mobber eigentlich? Viele Kinder und Jugendliche, die Cyber-Mobbing betreiben tuen dies nicht aus purer Boshaftigkeit, sondern meistens deswegen, weil sie eigene Probleme haben und diesen zu entfliehen versuchen. Die Eltern lassen sich scheiden, eine schwere Krankheit in der Familie oder sie werden selber gemobbt. Durch das Cyber-Mobbing versuchen sie sich ein Stück der Kontrolle zurückzuholen, die sie verloren haben . Leider auf Kosten anderer!

Was kann ich dagegen tun?

Cyber-Mobbing macht Depressionen | © panthermedia.net / Marko Volkmar
Cyber-Mobbing macht Depressionen | © panthermedia.net / Marko Volkmar

Wenn ihr selbst von Cyber-Mobbing betroffen seid oder Eltern eines Kindes seid, dass von Cyber-Mobbing betroffen ist, dann dürft ihr das auf keinen Fall tolerieren, denn Cyber-Mobbing kann schwere psychische Schäden hinterlassen und für Unwohlsein und Depressionen sorgen. Vertraut euch Freunden und Familienmitgliedern an. Speichert in jedem Fall das Beweismaterial. Macht Screenshots oder speichert die Fotos, die euch stören. In schweren Fällen kann sogar bei der Polizei Anzeige erstattet werden. Für Kinder und Jugendliche, die mit ihren Eltern oder Freunden nicht darüber reden können gibt es die Nummer gegen Kummer (116111). Seid euch aber immer und jeder Zeit bewusst: Ihr macht nichts falsch! Es sind die anderen die falsch handeln, indem sie euch schlecht darstellen.

Sollte euer Kind von Cyber-Mobbing betroffen sein, dann sprecht ganz offen darüber. Wenn sich das Kind durch Mitschüler gemobbt fühlt, dann kann ein klärendes Gespräch mit dem Klassenlehrer helfen, denn dieser erlebt die Kinder jeden Tag zusammen. Dieser kann dann auch ein Gespräch mit den Eltern des Mobbenden arrangieren, die oft gar nichts von den fiesen Machenschaften ihres Kindes wissen und dagegen vorgehen werden. Ist es den Eltern egal, so könnten die Probleme im Elternhaus Auskunft darüber geben, warum sich das Kind genötigt fühlt andere Kinder zu mobben.

Das Problem mit dem Memes

Dislike für gemeine Memes | © panthermedia.net / mtkang
Dislike für gemeine Memes | © panthermedia.net / mtkang

Memes sind Bilder mit lustigem Inhalt und Bildunterschriften, die meistens auf Facebook auftauchen und Situationen aus dem realen Leben enthalten. Viele Memes, die man im Internet finden kann sind kreativ und witzig. Was vielen dabei aber egal ist sind die Personen, die auf diesen Bildern abgebildet sind und sich nun millionenfach ausgelacht im Internet präsentiert sehen. Wer ein solches Bild erstellt hat ist oft schwierig nachzuvollziehen, da beliebte Bilder millionenfach geteilt um die ganze Welt gehen.

Inzwischen melden sich aber immer mehr Personen zu Wort, die Opfer einer solchen Meme-Attacke geworden sind. So auch die Eltern des 3-jährigen Grayson aus den USA. Der Kleine Junge ist von Geburt an sowohl geistig als auch körperlich behindert und hat eine schwere Krankheit. Die Ärzte gaben ihm nach seiner Geburt nur wenige Tage, wie durch ein Wunder ist er inzwischen aber 3 Jahre alt. Doch plötzlich taucht ein Foto des kleinen Jungen im Internet auf, auf dem er abgebildet ist. Die Bildunterschrift lautet: „So siehst du aus, wenn deine Eltern Cousin und Cousine sind.“ Eine Unverschämtheit und unglaublich verletzend für die Eltern des kleinen Grayson, die inzwischen dagegen vorgehen.

Ein anderer Fall ist der der 27-jährigen Amerikanerin Lizzie. Sie leidet schon ihr Leben lang an einem gefährlichen, unerforschten Syndrom, was es ihr unmöglich macht, Gewicht zuzunehmen. Ihre Haut altert viel schneller als bei gesunden Menschen und sie ist auf einem Auge blind. Medien bezeichneten sie als die hässlichste Frau der Welt. Ein Meme zeigte sie an einen Baum gelehnt mit der Bildunterschrift: „Michael sagte mir, wir treffen uns hinter dem Baum um ein bisschen Spaß zu haben. Könnte irgendjemand ihn hier bitte verlinken und mitteilen: Ich warte immer noch.“ Facebooknutzer sollten Freunde mit dem Namen Michael unter dem Bild verlinken um sie zu ärgern, im Sinne von „Haha, du triffst dich mit einer hässlichen Frau.“ Dass das für die Betroffene Lizzie unglaublich verletzend ist, sollte wohl klar sein. Heute wehrt sie sich dagegen und setzt sich für Anti-Mobbing-Kampagnen ein.

Fazit

Bei Mobbing mit den Eltern sprechen | © panthermedia.net / HighwayStarz
Bei Mobbing mit den Eltern sprechen | © panthermedia.net / HighwayStarz

Egal was andere sagen, ihr seid im Recht und andere haben nicht das Recht, euch Beleidigungen an den Kopf zu werfen und euch online oder im realen Leben bloß zu stellen. Egal ob Cyber-Mobbing oder Ärgern auf dem Schulhof. Gegen jede Art von Mobbing muss vorgegangen werden. Viel zu viele fressen ihre Sorgen in sich hinein und können nicht einmal mit der Familie oder den Freunden darüber reden. Gerade in der Zeit, in der wir nicht davon ausgehen können, dass der Hype um die Technik abbricht und Kinder in immer jüngerem Alter online unterwegs sind, muss es Regeln geben: Ein klares Nein zum Cyber-Mobbing.

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