Das Wichtigste in Kürze
Es kann hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, beispielsweise durch Beratungsstellen oder Therapeuten. Achte außerdem auf Deine Selbstfürsorge. Dazu findest Du hier Tipps.
Die Pubertät bei Jungen beginnt in der Regel zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr und erreicht ihren Höhepunkt häufig im Alter von 14 bis 16 Jahren, kann aber individuell stark variieren.
Zeige ihm Verständnis und Geduld. Kommuniziere offen und ehrlich mit ihm und setze klare, aber faire Grenzen, um ihm Orientierung zu geben. Hier findest Du weitere Infos.
Wenn Du merkst, „ich komme mit meinem pubertierenden Sohn nicht mehr klar“, bist Du nicht allein. Es kann eine herausfordernde Phase für Eltern und Kinder sein, gefüllt mit dramatischen Veränderungen und emotionalen Achterbahnfahrten. Aber Du kannst diese Phase erfolgreich überstehen. Dieser Artikel soll Dir dabei helfen.
Inhalt
Verstehen, was in der Pubertät passiert
In der Pubertät durchläuft Dein Sohn immense körperliche und geistige Veränderungen. Sein Körper produziert mehr Hormone, was sein Aussehen, seine Stimmung und sein Verhalten beeinflussen kann.
Diese Veränderungen sind normal und ein natürlicher Teil des Erwachsenwerdens. Ebenso wichtig ist es zu verstehen, dass Dein Sohn diese Veränderungen wahrscheinlich genauso verwirrend und beängstigend findet wie Du.
Die Bedeutung der Kommunikation
Das A und O in dieser Phase ist die Kommunikation. Versuche, offen und ehrlich mit Deinem Sohn zu sprechen, auch wenn die Themen schwierig sein können. Mach ihm klar, dass Du für ihn da bist und dass er sich bei Dir geborgen fühlen kann. Höre ihm zu und versuche, seine Sichtweise zu verstehen. Sei nicht voreilig mit Kritik oder Urteilen, sondern biete Verständnis und Unterstützung.
Tipp: Respektiere seine Privatsphäre: Während der Pubertät wird die Privatsphäre für Jugendliche zunehmend wichtiger. Respektiere die persönlichen Grenzen Deines Sohnes und zeige, dass Du ihm vertraust.
Setzen von Grenzen und Regeln
Es ist wichtig, in dieser Zeit klare Grenzen und Regeln zu setzen. Dein Sohn testet seine Grenzen aus und sucht seinen Platz in der Welt. Es ist Deine Aufgabe als Elternteil, ihn dabei zu unterstützen, indem Du klare und konsistente Regeln und Erwartungen setzt. Allerdings sollte dies immer im Dialog mit Deinem Sohn passieren, denn nur so kann er diese Regeln verstehen und akzeptieren.
Hinweis: Erkläre Deinem Sohn, welchen Sinn die Regel hat und weshalb sie für Dich persönlich wichtig ist und eingehalten werden sollte.
Verständnis und Geduld zeigen
Erinnere Dich daran, dass Dein Sohn durch eine turbulente und verwirrende Zeit geht. Zeige Verständnis und Geduld, auch wenn es schwerfällt. Sei für ihn da, auch wenn er abweisend oder rebellisch ist. Zeige ihm, dass Du ihn bedingungslos liebst und unterstützt, egal wie turbulent die Zeiten sind.
Hilfe von außen
Manchmal kann es hilfreich sein, Unterstützung von außen zu suchen. Wenn Du das Gefühl hast, dass Du die Situation nicht mehr bewältigen kannst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Ressourcen und Beratungsstellen, die Eltern in dieser Phase unterstützen können.
Gemeinsame Aktivitäten zur Stärkung der Beziehung
Ein Weg, Deinem Sohn während dieser Zeit zu helfen, ist, gemeinsame Interessen zu finden und diese zu fördern. Ob es sich um eine sportliche Aktivität, ein gemeinsames Hobby oder einfache familiäre Aktivitäten handelt, gemeinsam verbrachte Zeit kann dazu beitragen, Eure Bindung zu stärken und eine bessere Kommunikation zu ermöglichen. So könnt ihr euch gegenseitig besser verstehen und auch in schwierigen Momenten einander Halt geben.
Tipp: Zeige Interesse an seinen Aktivitäten und Freunden. Aber vermeide es, zu aufdringlich zu sein. Es geht darum, ihm zu zeigen, dass Du ihn und seine Interessen respektierst.
Wichtig ist dabei, auf seine Interessen und Vorlieben einzugehen. Hier sind einige Vorschläge:
- Sportliche Aktivitäten: Viele Jugendliche finden Spaß an sportlichen Aktivitäten. Probiert verschiedene Sportarten aus, wie Radfahren, Wandern, Fußball spielen oder gemeinsames Training im Fitnessstudio.
- Gemeinsame Hobbys: Wenn Dein Sohn ein bestimmtes Hobby hat, versuche, daran teilzunehmen. Vielleicht mag er Computerspiele? Dann könntet Ihr zusammen ein Spiel spielen. Hat er eine Leidenschaft für Musik? Geht auf ein Konzert oder übt zusammen ein Instrument.
- Film- und Serienabende: Macht es Euch zu Hause gemütlich und schaut zusammen Filme oder Serien, die Euch beiden gefallen. Vielleicht hat Dein Sohn einen Film oder eine Serie, die er Dir gerne zeigen möchte?
- Ausflüge: Plane Ausflüge zu Orten, die Deinen Sohn interessieren könnten. Das könnte ein Besuch in einem Technikmuseum, ein Ausflug in einen Freizeitpark oder ein Wandertag in der Natur sein.
- Kochen und Backen: Viele Jugendliche finden Spaß daran, neue Gerichte zu kochen oder zu backen. Ihr könntet zusammen neue Rezepte ausprobieren und so auch gleichzeitig wertvolle Lebenskompetenzen vermitteln.
- Ehrenamtliche Arbeit: Manchmal kann es auch erfüllend sein, gemeinsam anderen zu helfen. Überlegt, ob es eine gemeinnützige Organisation gibt, bei der Ihr zusammen freiwillig tätig sein könnt.
- Gemeinsames Lernen: Wenn Dein Sohn beispielsweise ein Interesse an Astronomie hat, könntet Ihr zusammen das Universum mit einem Teleskop erforschen.
Hinweis: Diese Aktivitäten sollten freiwillig und mit Begeisterung stattfinden. Es sollte kein Zwang dahinter stehen, sondern der Wunsch, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen und die Beziehungen untereinander zu stärken.
Selbstfürsorge als Elternteil
In dieser Phase solltest Du auch an die eigene Selbstfürsorge zu denken. Der Umgang mit einem pubertierenden Sohn kann oft stressig und anstrengend sein. Kümmere Dich deshalb darum, dass Du Dir genügend Ruhe und Entspannung gönnst. Suche Dir Aktivitäten, die Dir Spaß machen und Dir helfen, den Alltagsstress abzubauen. Und vergiss nicht, dass es in Ordnung ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Du sie brauchst.
- Nimm Dir Zeit für Dich selbst: Jeden Tag etwas „Ich-Zeit“, sei es für ein gutes Buch, einen Spaziergang im Park oder ein entspannendes Bad, ist unverzichtbar. Das hilft, den Kopf frei zu bekommen und Stress abzubauen.
- Pflege Deine Hobbys: Ob Malen, Joggen, Gartenarbeit oder Musik hören – Hobbys können als hervorragende Ausgleichsaktivitäten dienen. Sie geben Dir die Möglichkeit, den Alltag für eine Weile zu vergessen und Dich auf etwas zu konzentrieren, das Dir Freude bereitet.
- Gesunde Ernährung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden. Sie helfen Dir, Dich energiegeladen und gesund zu fühlen, was letztendlich auch Deiner mentalen Gesundheit zugutekommt.
- Atemübungen und Meditation: Atemübungen und Meditation können eine wirksame Methode sein, um Stress abzubauen und die eigene Achtsamkeit zu stärken. Es gibt zahlreiche Anleitungen und Apps, die Dir dabei helfen können, diese Techniken zu erlernen.
- Pflege soziale Kontakte: Auch wenn die Zeit manchmal knapp ist, versuche dennoch, regelmäßig Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Soziale Interaktionen können Dir dabei helfen, Deine Sorgen und Ängste zu teilen und Unterstützung zu finden.
- Lerne, Nein zu sagen: Es ist in Ordnung, sich nicht immer verantwortlich zu fühlen für alles und jeden. Lerne, Aufgaben abzulehnen, wenn Du Dich bereits überlastet fühlst. Es ist wichtig, Deine eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren.
Tipp: Dein Sohn wird älter und selbstständiger. Unterstütze diesen Prozess, indem Du ihm mehr Verantwortung überlässt und ihn ermutigst, eigene Entscheidungen zu treffen.
Ich komme mit meinem pubertierenden Sohn nicht mehr klar – Wege aus der Sackgasse
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Umgang mit einem pubertierenden Sohn eine Herausforderung sein kann, aber es ist auch eine Gelegenheit, Eure Beziehung auf eine neue Ebene zu heben. Mit Verständnis, Geduld und offener Kommunikation könnt Ihr diese stürmische Zeit gemeinsam überstehen.
Vergiss nicht, Du bist nicht allein auf dieser Reise. Es gibt viele Ressourcen und Unterstützungsangebote, die Dir helfen können. Und denke immer daran: Diese Phase ist nur vorübergehend.
Am Ende wartet ein erwachsener Sohn auf Dich, der durch die Pubertät geformt und gestärkt wurde und mit dem Du eine tiefe und bedeutsame Beziehung haben kannst. Die Pubertät ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für Wachstum und Entwicklung – für Dich und Deinen Sohn. Du kannst das schaffen!
Quellen
- https://www.wireltern.ch/artikel/wie-eltern-jungen-durch-die-pubertaet-begleiten-1020#:~:text=Dabei halten nicht nur mich,den kinder- und jugendpsychiatrischen Notfalldienst
- https://elternmorphose.de/mein-kind-macht-mich-fertig-wie-du-aus-der-opferrolle-aussteigst-ohne-deine-macht-zu-missbrauchen/
- https://www.elternwissen.com/pubertaet/erziehung/art/tipp/richtig-auf-respektlose-kinder-reagieren.html