Lautes dröhnen kommt aus dem Behandlungszimmer. Zwischen den anderen Patienten sitzt der kleine Pascal im Wartezimmer der Zahnarztpraxis und schaut ängstlich drein. Keine Spielsachen oder Kinderbücher liegen hier, womit er sich ablenken könnte. Er fragt sich: „Was bedeutet eigentlich dieses dröhnen?“ und bekommt mehr Angst.
Doch muss ein solcher Zahnarzttermin für Kleinkinder immer so aussehen? Sicherlich nicht! Vermeiden lässt sich ein solcher Zahnarztbesuch zwar nicht, jedoch kann man mit einigen Tipps den Zahnarztbesuch mit dem Kleinkind etwas angenehmer gestalten, als im obigen Beispiel dargestellt. Wir erklären, auf was Sie achten müssen, wie Sie die richtige Praxis finden und welche Formen der Behandlung ein Arzt anbietet, der eine entsprechende Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern hat.
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Gut vorbereitet zum Zahnarztbesuch
Haben Sie sich einmal für einen Zahnarzt entschieden, so fragen Sie bei der Terminvergabe nochmal nach dem Umgang des Arztes mit Kleinkindern nach. Eine aufgeschlossene, kinderfreundliche Praxis wird Ihnen hierbei gerne ein offenes Ohr schenken und Ihnen vielleicht noch den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg geben. So kommt es doch bei dem Termin mit dem Kind nicht nur auf den Umgang des Arztes oder des Personals mit dem Kind an, sondern auch Sie können entsprechende Maßnahmen im Vorfeld ergreifen.
Wie alt sollte mein Kind beim ersten Zahnarztbesuch sein?
Gemäß der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, kurz KZBV – www.kzbv.de, sollte der erste Zahnarztbesuch für Ihren Schützling spätestens im Alter zwischen zwei und drei Jahren stattfinden. Sollten die Milchzähne jedoch schon vorher zum größten Teil oder vollständig durchgebrochen sein, ist es empfehlenswert auch schon früher einen entsprechenden Termin zu vereinbaren. Erfahrungsgemäß haben die meisten Eltern bis dato schon mit der Zahnpflege der Kinder angefangen, wenn auch zum Teil eher auf spielerischer Art.
Entsprechende Bilderbücher geben dem Nachwuchs übrigens einen ersten Einblick in die Welt des Zahnarztbesuches und sind in jeder gut sortierten Buchhandlung erhältlich. Hierbei kann Ihr Kind spielerisch den Umgang mit der Thema erlernen. Hilfreich hierbei ist auch ein spielerischer Umgang in Form eines kleinen Rollenspiels mit dem Kind, bei diesem Sie in den Mund des Kindes schauen. Ihr Kind verbindet damit dann keine negative Erfahrung „da ja nur geschaut wird“.
Viele Eltern nehmen Ihr Kind auch mit in eine Zahnarztpraxis, beispielsweise wenn diese selbst eine Kontrolluntersuchung oder einen kleinen Eingriff haben.
Entscheiden Sie als Elternteil, gerne auch mit Unterstützung des Praxispersonals, ob eine solche Vorgehensweise ratsam ist. Achten Sie hier auch auf entsprechende Spielsachen und Kinderbücher im Wartezimmer der Praxis, denn hierdurch wird das Kind abgelenkt und so manche Wartezeit vergeht dann wie im Flug.
Steht der Termin für das Kind in der Praxis nun bevor, so sollten Sie etwas mehr Zeit als üblich einplanen. Kommen Sie lieber etwas früher, sodass das Kind noch etwas Zeit zum spielen hat und sich ablenken kann. Gehen Sie mit dem Kind in das Behandlungszimmer und schauen Sie sich gemeinsam die Instrumente des Zahnarztes an. Ist es ein besonders kinderfreundlicher und erfahrener Zahnarzt, so wird er die Instrumente spielerisch dem Kind vorführen und es bei einer ersten Untersuchung der Zähne belassen. Hierbei wird die Qualität der Zahnhygiene bewertet und ein erster Status der Zähne erfasst.
Sollte Ihr Kind den Mund nicht aufmachen wollen, so reden Sie ihm ruhig zu. Ungeduld oder „lauter werden“ bringen hierbei gar nichts, und der gute erste Eindruck von der Praxis für das Kind ist zunichte gemacht. Erfahrene Zahnärzte unterbrechen hierbei auch die Untersuchung und versuchen dem Kind gut zu zureden oder das Kind darf selbst in den Mund des Zahnarztes schauen. Geben Sie dem Kind also ruhig etwas Zeit sich an die Atmosphäre zu gewöhnen.
Mama, ich habe Schmerzen…
Manchmal bleibt auch ein Kleinkind nicht von Zahnschmerzen verschont. Idealerweise hat Ihr Kind bis dahin schon die ersten Erfahrungen mit dem Zahnarzt gesammelt und weiß im großen und ganzen was ihn erwartet. Erklären Sie dem Kind was nun gemacht wird und vermeiden Sie Floskeln wie „das tut nicht weh“. Vermeiden Sie es Angst zu schüren oder falsche Versprechungen zu machen. Jeder erfahrene Zahnarzt wird Sie hierbei jedoch mit Sicherheit unterstützen.
Es war ja doch nicht so schlimm
Sie sehen selbst, dass ein wenig Vorbereitung durchaus notwendig ist, damit der Zahnarztbesuch nicht im „Fiasko“ endet. Deshalb nochmal kurz das wichtigste im Überblick:
- Nutzen Sie Arztportale bei der Suche nach dem geeigneten Arzt
- Sprechen Sie das Praxispersonal auf den Umgang mit Kleinkindern an
- Achten Sie auf Beschäftigungsmöglichkeiten im Wartezimmer der Praxis
- Schauen Sie ob der Arzt verständnisvoll mit dem Kind umgeht
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das bevorstehende und vermitteln Sie „spielerisch“ was Ihr Kind in der Praxis erwarten kann
- Kommen Sie früher als sonst in die Praxis und erkunden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Umgebung und die Instrumente des Zahnarztes
- Bleiben Sie ruhig und vermitteln Sie Sicherheit dem Kind gegenüber
Mit diesen Tipps sollte die Angst vor dem Zahnarzt der Vergangenheit angehören.