Viel wurde drüber geschrieben und noch viel mehr wurde drüber gesprochen. Doch was steckt dahinter und was soll es bewirken? Immerhin scheint es kaum genutzt zu werden und die Regierung bemüht sich bereits intensiv um einige Erklärungsversuche.
Grundsätzlich geht es darum, dass Kinder von finanzschwachen Familien die gleichen Chancen und Möglichkeiten bekommen sollen, wie die Kinder aus der so genannten Mittelschicht.
Schöne Theorie, doch leider klappt das nicht so recht. Auch die Aussage, dass die Bildung in Deutschland nicht von dem Einkommen der Eltern abhängig ist, halte ich für äußerst fragwürdig. Immerhin ist ein Studium nicht kostenlos. Ebenso wenig wie viele schulische Ausbildungen. Den Verweis, dass die KFW Bildungskredite vergibt, empfinde ich in diesem Zusammenhang schon fast als Frechheit. Danke, sagt sich da so mancher. Dann bin ich schon als junger Mensch verschuldet, ohne dass ich eine gesicherte Zukunft besitze! Wenn das nicht super Aussichten sind, oder…?
Das Bildungspaket, auch als Teilhabepaket bekannt, soll da nun eingreifen und Unterstützungen in Form von Gutscheinen oder Zuschüssen gewähren.
Betroffen sind die Eltern, die den Kinderzuschlag, das Wohngeld, die Sozialhilfe oder das Arbeitslosengeld II (auch unter dem Namen Hartz IV bekannt) beziehen.
Auch da rutschen also wieder eine Menge Familien durch das Netz. Ich persönlich kenne genügend Familien, wo beide Elternteile arbeiten gehen, kaum über die Runden kommen und trotzdem keine oben gennannten Leistungen erhalten. Na gut… Man kann es ja auch nicht jedem Recht machen, trotzdem halte ich diese Einschränkungen für einen fatalen Fehler!
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Aber warum wird das Bildungspaket nur so wenig genutzt?
Eigentlich hatte die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ja beschlossen, dass der Meldeschluss für die Anträge der 30. April sein soll. Lächerlich, da die Frist viel zu knapp war! Auch wurde nur unzureichend informiert und damit wussten viele Betroffene nicht, was Sie da beantragen können und vor allem wie. Dieser Fehler wurde eingesehen und man ruderte mit der Frist zurück und verlängerte Sie bis zum 30. Juni.
Also jetzt noch das Bildungspaket beantragen!
Man muss das ganze natürlich auch relativieren. Es geht darum, dass ein Kind zum Beispiel einen monatlichen Zuschuss zum Sportverein oder Musikschule von bis zu 10 Euro erhält. Das ist nicht sonderlich viel, aber auf das Jahr gerechnet werden daraus auch 120 Euro.
Interessanter ist die Tatsache, dass auch Klassenfahren, die Schulausstattung und weitere Punkte mit finanziert werden können. Bei Antragsstellung bis zum 30. Juni, kann man seine Belege rückwirkend zum 01.01. einreichen! Daher würde dann auch eine ordentliche Nachzahlung stattfinden.
Meine abschließende Meinung zum Thema Bildungs- und Teilhabepaket.
Ich bin kein Politiker ( Gott sei dank 😉 ), doch meiner Meinung nach, hätte das Ganze wirklich anders aussehen müssen.
Dieses Geld hätte flächendeckend in den Ausbau von Kindergärten, kostenlosen oder stark rabattierten Nachhilfegruppen, Jugendcentern und Jugendbetreuern gesteckt werden sollen. So werden wieder nur Einzelne davon profitieren, wenn man angesichts der Höhe der Leistungen davon überhaupt sprechen kann.
Nun ja. Jetzt ist die Situation wie Sie ist und wir alle haben kein Geld zu verschenken. Also ab und das Bildungspaket beantragen.
Dies kannst du übrigens beim Jobcenter beantragen, sofern du Bezieher von dem ALG II bist. Wenn du Wohngeld, Sozialhilfe, oder den Kinderzuschlag erhälst, dann am besten bei deinem Stadthaus bzw. Rathaus anrufen und nach dem zuständigen Sachbearbeiter fragen. Für Wohngeld und Kinderzuschlagsbezieher soll die Familienkassen übergansweise die Anträge wohl auch annehmen, aber besser kurz bei der eigene Stadt nachfragen, damit da nichts schief gehen kann.
Bildquelle: ©panthermedia.net Yuri Arcurs
LG & alles Gute
euer Simon