Im Jahr gehen in Deutschland etwa 230.000 Ehen auseinander, ungefähr 180.000 Kinder müssen die Trennung der Eltern miterleben und verarbeiten. Für Kinder ist die Scheidung ihrer Eltern immer ein Drama, sie werden mit Ängsten, Schwierigkeiten und Problemen konfrontiert, die alles überbieten, was sie bis jetzt in ihrem Leben erlebt haben. Wie man es den Kindern sagt und welches Verhalten das richtige ist, erfährt man in diesem Beitrag.
Inhalt
Nicht unüberlegt handeln
[sws_blue_box box_size=“630″]Eine Trennung ist die Entscheidung fürs Leben, deswegen sollten sich Paare immer Zeit lassen und nicht vorschnell handeln. Zuerst sollten einige Frage geklärt werden, zum Beispiel ob sich die Eheprobleme wirklich nicht mehr lösen können und ob die Trennung die einzige Option ist. Es bleibt wahrscheinlich die schwierigste Entscheidung, die man im Leben treffen muss. Man weiss ja inzwischen, dass es das einzig Richtige ist, andererseits schreckt man davor zurück, was nach der Trennung auf einen zukommt. Diese Überlegungen und die Ängste um die eigene Existenz lassen oft die Sorgen um die Kinder aussen vor, obwohl man sich in dieser Situation in erster Linie um die Zukunft und Wohl der Kinder kümmern soll. Man fragt sich, ob sie über die Scheidung der Eltern schnell hinwegkommen oder ihr Leben lang darunter leiden wird. Die Überzeugung, dass diese Entscheidung die späteren Beziehungen der Kinder beeinflussen kann, spielt auch eine Rolle. [/sws_blue_box]
Konflikte in Familie und die Kinderpsyche
Kinder reagieren auf Streitigkeiten und ärger in der Familie ziemlich heftig – sie bekommen Kopf- oder Bauchschmerzen und leiden an Schlafstörungen. Probleme in der Schule und im sozialen Umfeld gehören ebenfalls dazu. Familienalltag, der von ständigen Konflikten heimgesucht wird, [sws_highlight hlcolor=“fbfac7″]hat einen negativen Einfluss auf die sozialen Fertigkeiten von Kindern. [/sws_highlight]
Im Endeffekt wissen sie dann nicht mehr, wie man Probleme richtig lösen kann und wie sie mit ihren eigenen wie auch mit Gefühlen der anderen umgehen sollen. Das aggressive Verhalten der Kinder ist oft auf die laute und heftige Auseinandersetzungen der Eltern in der Vergangenheit zurückzuführen.
Lieber früher als zu spät
Verhaltensauffäligkeiten oder -störungen haben ihren Ursprung bei Scheidungskindern nicht in der Trennung selbst, sondern sind [sws_highlight hlcolor=“fbfac7″]vielmehr eine Trotzreaktion [/sws_highlight] auf die negative Atmosphäre, die sie belastet hat und mit der sie vor der Scheidung zuhause zurecht kommen mussten. Nach einigen Untersuchungen hat sich bestätigt, dass die Kindern, die aus Scheidungsfamilien stammen, nach einer etwa zweijährigen Anpassungszeit psychisch viel besser da standen als Kinder, deren Eltern die Trennung unnötig hinauszögerten.
Es zeigt sich dadurch, dass eine Scheidung, die zeitig durchgeführt wurde, für sie eine echte Entlastung sein kann. Man kann sagen, dass für die Kinder nicht die Scheidung an sich ein Problem darstellt, sondern die Art und Weise, wie es zu der Trennung kommt. Zusammengefasst: Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!
10.07.2011 | Scheidungskinder: Welche Fehler Eltern verhindern können
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Artikelbild: ©panthermedia.net Phovoi R.