Frühförderung von Kleinkindern wird ein immer mehr diskutiertes Thema. Man versucht schon vor dem Kindergartenalter, die Kleinen auf die leistungsorientierte Gesellschaft der Gegenwart vorzubereiten und sie hierfür zu trainieren.
Kinder durchleben zwischen dem 18. und 36. Monat die schnellste Entwicklung.
Dazu sind sie in diesem Alter besonders aufnahmefähig. Dass es Sinn macht, dies auszunutzen und das Kleine zu fördern, leuchtet auch sicher jedem ein. Aber ist es auch notwendig, die Frühförderung bereits im Babyalter zu beginnen? Bei der Frühförderung von Babys werden natürlich andere Talente und Fähigkeiten gefördert wie bei einem Drei- oder Vierjährigen. Trotzdem kann man auch hier schon beginnen, dem Säugling bei der Entwicklung seiner motorischen, sozialen und sprachlichen Kompetenzen zu helfen. Denn in den ersten Lebensjahren ist die Ausbildung dieser am wichtigsten.
PEKiP (urbia.tv)
Alles, was danach folgt, baut auf den entwickelten Fähigkeiten dieser Zeit auf. Außerdem fördert schon im Babyalter jede Anregung die spätere Leistungsfähigkeit des Gehirns.
Inhalt
Allgemeines zur Frühförderung von Babys
Wenn man seinem Kleinen etwas Gutes tun und fördern möchte, sollte man darauf achten, es nicht mit einer Reizüberflutung zu überfordern. Zu viele Arten der Förderung auf einmal kann der Säugling nicht verarbeiten und führen zu Unruhe, Verwirrung und Stress.
Ebenso ist es für das Baby unvorteilhaft, wenn die Frühförderung Schlaf- und Essensrhythmus durcheinanderbringt und plötzlich zu Unregelmäßigkeiten im Alltag des Kleinen führt.
Auch dies bedeutet Stress und führt häufig zu Schlafstörungen und oftmals Verdauungsproblemen. Frühförderungsprogramme sind eigentlich nur sinnvoll, wenn das Baby dabei ausgeschlafen und satt ist. Nur dann ist das Baby aufnahmefähig für neue Reize und Wahrnehmungen. Daher sollte man sich auf einige ausgewählte Möglichkeiten der Frühförderung konzentrieren und dem Baby noch die Zeit und die Chance geben, das „normale Säuglingsleben“ zu führen.
Pekip 16.02.10
Beispiele zur Frühförderung von Babys
Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Kind in diesem Alter zu fördern. Schon zu diesem Zeitpunkt können soziale Fähigkeiten, die Motorik und die Sprachfähigkeit trainiert werden.
Um die Motorik zu fördern, ist die bekannteste Möglichkeit das Babyschwimmen. Es hat den großen Vorteil, dass dem Säugling das Element an die Zeit im Mutterleib erinnert und er sich gleich darin wohlfühlt.
Das Babyschwimmen schult vor allem die Motorik, den Gleichgewichtssinn und sorgt auch für eine später bessere Laufhaltung und Koordinationsfähigkeit. Durch den engen Kontakt zwischen Säugling und Elternteil dabei wird außerdem diese Bindung noch verstärkt. Ein anderes Programm, welches neben der Motorik auch die geistigen und sozialen Fähigkeiten fördert, ist das so genannte „Prager Eltern – Kind – Programm“ (PEKiP). Hier trifft man sich in Gruppen bis zu maximal 8 – 10 Säuglingen, wobei die Kleinen nackt auf Matten liegen.
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Ihnen werden verschiedene Gegenstände aus dem Alttag als Spielzeug oder je nach Alter auch schiefe Ebenen und Krabbelhindernisse angeboten. So werden neben Förderung auch erste Kontakte zu anderen Säuglingen geknüpft.
Sprachliche Entwicklung aktiv Fördern
Die sprachliche Entwicklung eines Babys können Eltern gut im Alltag fördern. Zum einen sollte man viel mit dem Baby sprechen oder ihm auch vorsingen. Jedoch sollte man dabei unbedingt auf die „Babysprache“ verzichten und normale Worte verwenden.
Diese muss man jedoch langsam und deutlich sprechen, damit das Kleine die Mundbewegungen nachahmen kann.
Hilfreich ist es auch, Gegenstände und Menschen immer wieder mit Namen zu benennen, so, dass der Name verinnerlicht wird. Ebenso ist es förderlich, auf den Gegenstand zu zeigen, von dem man spricht, damit das Baby eine Verknüpfung zwischen Wort und Bild bilden kann. Zusammengefasst kann man sagen, dass auch Frühförderung bei Babys auf jeden Fall schon notwendig ist, um Entwicklungsstörungen vorzubeugen. Jedoch sollte man sie dabei nicht überfordern, sondern ihnen auch ihren gewohnten Alttag und Ruhe sowie Erholung gönnen.
Artikelbild Oben: ©panthermedia.net Hannes Eichinger