Bei Babys und Kleinkindern ist die Haut ein Schutzmantel, die sie von der Natur für ihr gesamtes Leben bekommen haben. Wenn diese Schutzfunktion gestört ist, treten häufig schuppige Hautstellen auf, die gerötet und entzündet sind. Aufgrund dieser Trockenheit kommt es oft zu einem starken Juckreiz. Diese Erkrankung, die unter dem Namen „atopisches Ekzem“ bekannt ist, betrifft etwa zehn bis zwölf Prozent der Babys und Kleinkinder und ist damit die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. Besser bekannt ist diese Hautkrankheit unter dem Begriff „Neurodermitis“. Doch was sind Auslöser für diese Hauterkrankung und wie kann man den Kindern helfen?
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Die Symptome
Die ersten Symptome bei Babys sind das Auftreten von Milchschorf sowie roten, schuppigen und juckenden Hautstellen. Häufig sind zuerst die Wangen und der Scheitel betroffen. Anschließend breitet sich der Ausschlag im ganzen Gesicht und auf der Kopfhaut aus. Dieses nässende Ekzem führt zu einer starken Bildung von Schuppen und Milchschorf. Den Milchschorf erkennt man an seinen weiß-gelblichen Verkrustungen. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Verlauf dieser Hautentzündungen. Sie treten am Rumpf, den Armen und Beinen auf.
Die roten, schuppigen Hautstellen sind mit Krusten bedeckt. Die Haut ist an diesen Stellen zwar sehr trocken,kann aber trotzdem nässen. Der Windelbereich ist meist nicht von Neurodermitis betroffen. Im Laufe der Zeit kann die Erkrankung verschwinden. Ist sie nach circa zwei Jahren jedoch immer noch vorhanden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie ein Leben lang bleibt.
Die Diagnose
Leider gibt es für die Diagnose noch keine Verfahren, Tests oder Laborwerte. Aus diesem Grund muss die Haut gründlich untersucht werden. Die Ärzte erkennen Neurodermitis jedoch an den typischen Merkmalen, die mit dieser Erkrankung einhergehen. Dazu gehören die trockenen und entzündeten Hautstellen an den typischen Stellen in den Ellbeugen, den Kniekehlen und im Gesicht. Auch der chronische Verlauf und der starke Juckreiz sind eindeutige Indizien.
Die unterschiedlichen Schweregrade
Die Neurodermitis-Erkrankung wird in vier Stufen unterteilt:
Stufe 1: Die Haut ist trocken und es reicht eine Basistherapie aus um der Haut ihre Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit zurück zu geben.
Stufe 2: Es treten leichte Ekzeme auf, die mit der Basistherapie und zusätzlich mit antiseptisch wirkenden Mitteln behandelt werden.
Stufe 3: Die Ekzeme sind moderat und es erfolgt die Behandlung von Stufe 1 und 2. Zusätzlich wird die Haut mit Glukokortikosteroiden behandelt.
Stufe 4: Die Haut ist mit dauerhaften und schweren Ekzemen versehen. Neben der Behandlung der Stufe 1 bis 3, werden dem Körper Mittel verabreicht, die sich auf das Immunsystem auswirken.
Die Behandlung
Je nach Schweregrad und Ausdehnung des Ekzems, stellt der Arzt einen Therapieplan auf. Dazu gehört eine Basisversorgung und das Vermeiden der auslösenden Faktoren. Der Stufenplan für die Behandlung sieht wie folgt aus.
Die richtige Hautpflege
Um die Haut vor einem zu starken Austrocknen zu schützen, sieht die Basistherapie eine Behandlung mit Salben, Badeölen und anderen Hautschutzmaßnahmen vor. Die Haut muss regelmäßig und dauerhaft gepflegt werden, auch wenn gerade keine entzündeten Stellen vorhanden sind. Die Salben und Cremes sollten einen unterschiedlichen Wasser- und Fettgehalt aufweisen. Während bei Kleinkindern Produkte mit Harnstoff und Glycerin verwendet werden können, sollte bei Säuglingen auf die Harnstoffe verzichtet werden.
Die Haut sollte weiterhin regelmäßig mit einer neutralen oder einer leicht sauren medizinischen Seife gereinigt werden. Auch rückfettende Ölbäder oder Duschgele auf dieser Basis sind empfehlenswert und wirksam. Die herkömmlichen Seifen und Duschgele sollten nicht verwendet werden, da diese die Haut zusätzlich austrocknen. Heiße Bäder oder heißes Duschen wirkt sich ebenfalls nachtteilig auf die entzündete Haut aus.
Der richtige Sonnenschutz
Halten sich Kinder und Babys im Freien auf, ist es wichtig, die Haut mit einer parfümfreien und neutralen Sonnenmilch mit einem hohen Lichtschutzfaktor einzucremen. Zusätzlich sollte die Haut durch entsprechende Kleidung vor der Sonne geschützt werden.
Die Behandlung mit Medikamenten
Das häufigste Mittel für die Behandlung von Neurodermitis sind kortisonhaltige Präparate. Kortison ist ein Hormon, das der Körper in der Nebennierenrinde selbst bildet. Es sorgt dafür, dass der Körper extreme Reaktionen unterbindet und die Entzündungen lindert. Die Salben sollten nicht öfter als ein- bis zweimal täglich aufgetragen werden. Sind die Beschwerden abgeklungen, wird das Kortison nicht sofort abgesetzt sondern noch für einen festgelegten Zeitraum weiter verabreicht.
Fazit zum behandeln von Neurodermitis
Das Ziel der Behandlung von Neurodermitis ist kein perfektes Hautbild sondern die Lebensqualität der Kinder zu verbessern. Den Kindern sind ein paar wenige Pusteln egal, wenn sie trotzdem ruhig und beschwerdefrei schlafen, spielen und sich entwicklen können.