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Sparen für die Enkel | Wie Großeltern Geld richtig anlegen

Geld fuer Enkel sparen

Sparen für die Enkel | Wie Großeltern Geld richtig anlegen

Geld fuer Enkel sparenGroßeltern zu werden ist für viele mit einer der schönsten Momente im Alter. Das „Opa und Oma sein“ an sich ist für viele schon eine tolle Zeit voller Freude mit dem Enkel und mit einer neuen Aufgabe und Beschäftigung in Form der zeitweiligen Betreuung. Gleichzeitig freuen sich Großeltern aber natürlich auch für ihre Kinder, deren Nachwuchs und den Fortbestand der Familie durch eine neue Generation.

Die Freude über den neuen Nachwuchs in der Familie wollen sie dann meistens teilen und das nicht nur in Form von Glückwünschen, sondern in der Regel auch durch ein Geschenk zur Geburt und oder zur Taufe. Die Freude wird bei den Überlegungen über die Art des Geschenkes oft gepaart mit einem großen Verantwortungsbewusstsein, das dazu führt, dass der Wunsch entsteht, die noch lange Zukunft des Enkels abzusichern. Das ist oft ein Gefühl, von Anfang an für den Nachwuchs da sein zu wollen und zum anderen auch dann noch indirekt eine Unterstützung zu sein, wenn das fortgeschrittene Alter es nicht mehr möglich macht. Aus diesem Grund möchten viele Großeltern für das Enkelkind Geld anlegen, um dessen Zukunft aktiv mitgestalten und sichern zu können.

Ziel der Geldanlage für den Enkel

Bei der Suche nach dem optimalen Produkt für die Vorsorge des Enkelkindes wird man feststellen, dass ein zu großes Angebot nicht immer die größten Vorteile bringt, weil es plötzlich sehr schwer wird, den Überblick zu behalten und sich zu entscheiden. Aus diesem Grund ist es wichtig, vorab zu klären, welche Ziele eine Anlage verfolgen und auf welchen Zeitpunkt sie ausgerichtet sein soll. Handelt es sich um den ersten frühzeitigen Schritt Richtung privater Altersvorsorge, um frühzeitig vom Zinseszins und einer sehr langen Laufzeit zu profitieren oder ist eine finanzielle Unterstützung zum 18. Geburtstag geplant.

Oft soll auch der Führerschein oder die Ausbildung finanziert werden. Beides Projekte, die heutzutage ohne fremde Hilfe nur noch kaum zu bewältigen sind. Sowohl für den Enkel als auch für dessen Eltern bildet ein dementsprechender Vorsorgevertrag ein hohes Maß an Unterstützung und Hilfe gegen finanzielle Probleme. Nicht selten werden zudem Versicherungen abgeschlossen, um diverse Risiken wie Unfälle und schwere Krankheiten optimal abzusichern.

Ein anderes Bedürfnis der Großeltern ist einfach nur das regelmäßige Taschengeld, das der Enkel sparen oder ausgeben kann, wie er möchte, was für viele Großeltern den Vorteil bietet, noch zu Lebzeiten zu sehen, was der Enkel mit dem Geld macht und worüber er sich freut. Es gibt also wirklich viele Möglichkeiten, wie Großeltern ihre Enkelkinder unterstützen können.

Wahl der richtigen Geldanlage für die Enkel

Verschiedene Arten Geld anzulegenEng verbunden mit dem Ziel den Enkeln etwas Gutes zu tun, ist immer auch die optimal dazu passende Variante zum Geld an- oder zurückzulegen zu finden. Für das Taschengeld oder eine finanzielle Grundlage für diverse Ausgaben zugunsten des Enkels bietet sich dabei das Tagesgeldkonto oder das Sparbuch an.

Das Tagesgeldkonto bietet einen attraktiven Zinssatz und den großen Vorteil, dass man jederzeit über das Geld verfügen kann. Wichtig ist jedoch, dass das Geld für den Enkel mündelsicher angelegt wird und vor Zugriff Dritter geschützt ist. Da es übrigens grundsätzlich keine Kündigungsfristen gibt, handelt es sich auch um eine Anlage, die es ermöglicht, bei sich ändernden Plänen oder Konditionen ohne Verluste das Geld anderweitig anzulegen.

Risiko bei einer solchen Vorsorge ist immer die Gefahr, dass die freie Verfügbarkeit dazu verführt, das Geld zu schnell auszugeben und schnell nichts mehr von der Anlage zu haben. Da es sich in einem solchen Fall aber sowieso nur um taschengeldähnliche Zuwendungen handeln sollte, ist dies nicht ganz so tragisch, erfüllt es damit ja schließlich den gewünschten Zweck und dient als schönes Hilfsmittel, mit dem das Kind lernen kann, mit seinem Geld umzugehen.

Starthilfe für das Enkelkind

In den meisten Fällen ist es aber nicht das täglich verfügbare Sparkonto das Ziel des Sparens der Großeltern, sondern vielmehr eine gezielte langfristige Vorsorge. Oft steht dabei eine Finanzspritze zur Volljährigkeit im Mittelpunkt des Interesses, die vor allem mit dem Hintergedanken verbunden ist, die Ausbildung, den Führerschein oder vielleicht sogar die eigene Wohnung zu finanzieren. In diesen Fällen gibt es die sogenannten Ausbildungsversicherungen, bei denen es sich in Grunde genommen um eine mittelfristige Rentenversicherung handelt.

Die für solche Verträge kurze Laufzeit kann allerdings schnell zu einer unattraktiven Rendite führen, weshalb genau geprüft werden sollte, ob sich eventuelle Steuervorteile wirklich gegenüber eine Anlage in Fonds oder auf einem Festgeld lohnt. Bei Fonds bestehen hohe Renditechancen, bei denen man sich aber auch der Risiken des Wertpapiermarktes bewusst sein sollte. Aufgrund der Möglichkeit, verschiedene Risikoklassen zu wählen, gehört diese Anlageform dennoch zu den attraktivsten für den Aufbau eines stattlichen Guthabens.

Das Festgeld, Sparbriefe und Sparpläne bieten als traditionelle Geldanlageformen sichere Zinssätze für die jeweilige Laufzeit. Die auf die Laufzeit folgenden Zinssätze für die Wiederanlage sind allerdings nicht vorhersehbar, was die spätere Ablaufleistung nicht exakt planbar macht. Zudem sorgt eine vorzeitige Kündigung der Anlagen für einen enormen Zinsverlust. Dies ist auch ein Grund dafür, dass Großeltern nur dann langfristige und unflexible Geldanlagen für den Enkel planen sollten, wenn die eigene finanzielle Situation gesichert ist und keine Gefahr besteht, irgendwann auf das angelegte Geld zugreifen zu müssen.

Der Renditeverlust äußert sich einfach zu stark, wodurch sich die Anlage daher vor allem für das Geldanlageinstitut lohnt, nicht aber für die Zukunft des Enkels. Der Bausparvertrag ist eine nette Idee, um dem Enkel den Start in die erste eigene Wohnung zu erleichtern, sollte aber mit Vorsicht oder zumindest mit der Erkenntnis angegangen werden, dass im Kindesalter kein Anrecht auf staatliche Förderung besteht und somit ein großer Vorteil des Bausparvertrags wegfällt und dessen Attraktivität schmälert.

SPONTAN – Geld anlegen

Startschuss für die Altersvorsorge

Viele Großeltern gehen den oben geschriebenen Weg, um die Volljährigkeit zu würdigen und um den Leistungszeitpunkt unter Umständen auch noch mitzubekommen. Das schöne Gefühl zu sehen, wie das Enkelkind dank dieser Hilfe den Führerschein macht oder ein attraktives Studium finanziert, macht Großeltern stolz und glücklich. Dennoch gibt es auch die Varianten, bei denen sie den Enkeln den Start in die Altersvorsorge erleichtern beziehungsweise schon den ersten Schritt dafür selber unternehmen.

Der Abschluss einer Rentenversicherung hat dabei den Vorteil, dass viele Jahre des Zinseszinseffektes auf das Vertragsguthaben wirken und somit kleine Beiträge schon zu einer stattlichen Zusatzrente im Alter führen können. Ist das Kind erwachsen beziehungsweise zu einem späteren Zeitpunkt, an dem die Großeltern die Zahlung einstellen, kann es dann selber entscheiden, ob es die Beiträge weiterzahlen oder das bisher angesparte Vertragsguthaben beitragsfrei weiterverzinsen lässt.

Vorsicht bei der Vertragsgestaltung von Spareinlagen

Vorsicht bei der GeldanlageBei der Anlage von Spar-, Tagesgeld- oder Festgeldkonten sowie von Sparformen haben Großeltern immer verschiedene Möglichkeiten. Sie können die Konten auf ihren Namen laufen lassen und erst zu einem bestimmten Zeitpunkt, eventuell bei Volljährigkeit, auf das Enkelkind übertragen. Das hat den Vorteil, dass der uneingeschränkte Anspruch auf das Geld komplett bei den Großeltern bleibt. Probleme beziehungsweise Renditeverluste kann es dann geben, wenn die Freibeträge der Großeltern ausgeschöpft sind und die Erträge verzinst werden müssen.

Um einem solchen Fall vorzubeugen, können solche Konten und Verträge auch auf den Namen des Kindes eröffnet werden. Hierbei ist aber je nach Höhe der Anlage auch Vorsicht geboten. Dank Freibetrag, Grundfreibetrag und Sonderausgabenpauschale stehen dem Kind mehrere tausend Euro Zinsen steuerfrei zu. Was auf den ersten Blick toll klingt, kann aber auch negative Auswirkungen haben. Liegen die Zinsen bei über 360 Euro, entfällt der Anspruch auf die kostenfreie Familienversicherung und bei noch höheren Erträgen ist auch der Erhalt des Kindergeldes gefährdet. Das hätte Folgen für die Eltern, die aus der lieb gemeinten Anlage schnell eine große Kostenfalle und ein Minusgeschäft machen.

Nichtsdestotrotz ist die Geldanlage der Großeltern unabhängig von der gewählten Art für die Zukunft des Enkelkindes ein sehr wichtiger Faktor für den weiteren Lebensweg. Ist man sich nicht sicher, welche Variante die optimale ist, bietet sich auch die Aufteilung des Anlagebetrags auf verschiedene Produkte an, um mehrere Vorteile zu nutzen und eventuelle Risiken zu streuen.

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net siberia
Mitte: ©panthermedia.net Jakub Krechowicz
Unten: ©panthermedia.net zentilia