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Die Kreativität bei Kindern fördern – Tipps für Eltern

Mädchen mit Fingerfarbe | © panthermedia.net /alenkasm

Die Kreativität bei Kindern fördern – Tipps für Eltern

Unter Kreativität versteht man im Allgemeinen die Fähigkeit, eigenständig neue Gedanken und Ideen hervorzubringen. Wer kreativ ist, handelt spontan und weltoffen. Dies ist speziell in der Entwicklung wichtig: Kinder, die schon früh kreative Ansätze zeigen, bleiben auch als Erwachsene neugierig und aufmerksam. Sie können später besser im Team arbeiten und zeigen innovative Denkmuster.

Grundsätzlich verfügt jedes Kind von Geburt an über kreative Potenziale. Es will die Welt entdecken und genau wissen, wie sie funktioniert. Schmeckt der Sand aus dem Sandkasten? Kann man sich Mamas Lippenstift auch in die Haare schmieren? Was passiert, wenn man mit Freunden auf Entdeckungstour in den Wald geht? Wir erklären im Folgenden, wie man als Elternteil das selbstständige Denken seines Kindes weiter fördern kann und welche Dinge die Kreativität auf Dauer einschränken.

Spielzeug und Einrichtung

Zwei Mädchen in einem Tipi | © panthermedia.net /hquality
Zwei Mädchen in einem Tipi | © panthermedia.net /hquality

Wer die Kreativität seines Kindes steigern möchte, sollte auf den richtigen Umgang mit Spielzeugen achten. Der Spruch „Je mehr, desto besser“ gilt hier ausnahmsweise nicht. Denn Kinder, die mit Spielmöglichkeiten nur so überschüttet werden, beschäftigen sich nur kurz mit einer Sache und wechseln nach kurzer Zeit zur nächsten. Anstatt sich intensiv mit einzelnen Dingen zu befassen, lernen sie lediglich, dass es sofort eine Alternative gibt, wenn sie die Lust verlieren. Wer stattdessen weniger Spielzeuge zur Verfügung hat, erfreut sich lange an einer Sache, überlegt sich verschiedene Spielvarianten und stärkt sein allgemeines Durchhaltevermögen.

Konkret bedeutet dies natürlich nicht, dass man seinem Kind zu viele Spielzeuge verbieten sollte. Es kommt vielmehr auf die richtige Einteilung und Abwechslung an. Es ist beispielsweise hilfreich, das Angebot an Spielzeugen immer mal wieder zu wechseln und nicht immer alle Spielzeuge zeitgleich anzubieten. So kommen Kinder auf die unglaublichsten Ideen und können sich stundenlang beschäftigen. Manchmal ist es auch spannend, dem Kind einfach einen unbekannten Gegenstand zu geben und zu schauen, was es damit so alles anstellt – etwa eine alte Schreibmaschine, einen Zauberstift oder ein Stück Luftpolsterfolie.

Auch die Einrichtung des Kinderzimmers kann sich enorm auf die Kreativität des Kindes auswirken. Da schieben die Kids den Sitzsack mal in die eine Ecke, am nächsten Tag in die andere. Der Teppich wird eingerollt oder als Decke umfunktioniert. Die Kissen werden vor der Tür gestapelt, damit sie den Weg versperren, wenn Papa reinkommt. Kinder spielen gerne mal den eigenen „Innenarchitekten“. Damit das möglich ist und nicht gefährlich wird, sollten alle Gegenstände und Möbel altersgerecht und sicher sein – dann steht dem Umräumen nichts mehr im Wege.

Unser Tipp: Wer hat nicht auch früher gerne Piraten-Höhlen oder Prinzessinnen-Schlösser aus Decken gebaut? Ein Kinderhausbett mit Geländer, Seitenstangen und leichter Dachkonstruktion ist hierfür besonders geeignet. Es kann je nach Wunsch des Kindes jederzeit neu hergerichtet werden: mit Stoffen, Bildern, Pappen, Brettern, Baldachinen, Mobiles oder was einem sonst noch so einfällt. Kinderhausbetten sind ein eigenes kleines Reich zum Wohlfühlen, in dem das Kind Abenteuer erleben und gleichzeitig seine Kreativität fördern kann.

Anregungen für Spielideen

Pirat spielen | © panthermedia.net /Wavebreakmedia ltd
Pirat spielen | © panthermedia.net /Wavebreakmedia ltd

Damit Kinder ihre Kreativität ausleben können, brauchen sie anregende Vorbilder. Eltern, die selbst nur vor dem Fernseher sitzen und jeden Tag den gleichen Trott erledigen, können daher nicht automatisch erwarten, dass ihr Nachwuchs von alleine kreative Potenziale entwickelt. Also sollte man selbst neue Dinge ausprobieren, die Welt mit anderen Augen sehen und sich in unbekanntes Territorium vorwagen.

Konkret bedeutet das zum Beispiel: Plätzchen backen mit der ganzen Familie und eine Mehlschlacht veranstalten. Zusammen auf Pilzsuche in den Wald gehen. Mit Fingerfarbe den Körper und alte Kleidung anmalen. Im Herbst Laternen und Kastanienmännchen basteln. Sich nur in Fantasiesprache unterhalten. Eine Torte aus Sand, Steinen und Moos backen. In den Nachthimmel schauen und Sternbilder entdecken. Eine Tanzchoreografie entwickeln und anschließend den Großeltern vorführen. Beim Zähneputzen gurgeln üben und dabei Liederraten spielen. Mit Rasierschaum auf schwarze Pappe malen. In alte Kostüme schlüpfen und verschiedene Rollen einnehmen. Eine Geschichte anfangen und von wem anders beenden lassen. Am Strand Muscheln sammeln. Ein Fußballturnier mit Freunden ausrichten und danach im Garten zelten.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Nebenbei lernt man auch als Erwachsener dazu und wird merken, was für tolle Dinge die Welt so zu bieten hat. Denn kleine Abenteuer und Entdeckungsreisen machen Spaß und erweitern den Erfahrungsschatz. Insgesamt ist es also sehr hilfreich, sein Kind dabei zu ermutigen, „um die Ecke zu denken“ und Dingen auf den Grund zu gehen. Warum kommt Grün heraus, wenn man Blau und Gelb mischt? Wann sind im hauseigenen Vogelhaus die meisten Vögel zu sehen? Wer kann den Kirschkern am weitesten spucken? Als Elternteil sollte man ungewöhnliche Lösungsvorschläge loben und die kindliche Neugierde würdigen – so wächst die Kreativität ganz von alleine.

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