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Fluorid-Tabletten | Zu viel des Guten?

Flourid Extra notwendig?

Fluorid-Tabletten | Zu viel des Guten?

Flourid Extra notwendig?
Flourid Extra notwendig?

Eltern von Neugeborenen sehen sich einer wahren Flut an Informationen gegenüber.

Sie möchten ihrem Baby den perfekten Start ins Leben ermöglichen und auch nach der Geburt alles für die Gesundheit und das Wohlergehen Ihres Kindes tun.

Eine wichtige Empfehlung ist hier die Kariesprophylaxe, denn sie fängt schon vor dem Durchbruch des ersten Milchzahnes an. Die besten Ansprechpartner sind Kinderärzte und Zahnärzte, die im Januar 2013 zusammen die aktuellen Leitlinien zu diesem Thema herausgegeben haben. Eltern müssen eine Entscheidung treffen, ob sie ihrem Kind, zusätzlich zu der Gabe von Vitamin D, auch Fluorid in Tablettenform geben möchten. Dabei ist zu klären, ob diese Fluoridierungsmaßnahme Karies tatsächlich vorbeugt und ob sie außerdem unschädlich für den Körper des wachsenden Säuglings ist. Es gibt aus wissenschaftlicher Sicht nur wenig Information zu diesem Thema.

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Eine medizinische Studie, die explizit die Wirkung von Fluoridtabletten auf die Kariesprävention kontrolliert und nach dem Zufallsprinzip untersucht, existiert nicht.

Wissenschaftliche Ergebnisse

Um fundierte Empfehlungen herausgeben zu können, wurde vorliegendes Datenmaterial aus verschiedenen Ländern untersucht und verglichen.

Da es aber außer Tabletten auch noch Maßnahmen wie die Benutzung von fluoridierter Zahnpasta, fluoridiertem Speisesalz und fluoridiertem Trinkwasser gibt, kann keine uneingeschränkte Aussage zu der Wirkung von Fluoridtabletten getroffen werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ausgewerteten Daten einen Hinweis auf die Wirksamkeit der Tabletten gegen Karies zeigen. Der Schutz der Zähne wird einmal lokal in der Mundhöhle und zusätzlich über die Aufnahme durch den Magen ins Blut erreicht. Hier wird die lokale Wirkung als wichtiger angesehen, weshalb die Tabletten nach Möglichkeit ab dem Durchbruch des ersten Zahnes gelutscht werden sollten. Die Prophylaxe kann auf diesem Weg durchgeführt werden, bis die Kinder genügend Fluorid über die Ernährung zu sich nehmen. Den erhobenen Daten nach scheint die Wirkung für die Milchzähne deutlicher zu sein, als für die bleibenden Zähne.

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Mögliche Nachteile der Gabe von Fluorid in Tablettenform

Eine Gefahr für den Säugling stellt die Überdosierung von Fluorid dar (Fluoridose). Diese wirkt sich in verschiedenen Formen auf den menschlichen Körper aus.

Bei einer Fluoridaufnahme von über 20 mg täglich kann eine Knochenfluorose (Skelettfluorose) entstehen. Hierbei kommt es zu einer Verdichtung der Knochensubstanz und zu einer Verhärtung der äußeren Knochenschicht.

Dadurch sind die Knochen weniger elastisch und weniger belastbar. Die bekannte Zahnfluorose mit Verfärbung der Zähne und Schädigung des Zahnschmelzes spielt allerdings keine Rolle mehr, da sie bei Anlage der Zähne in der Schwangerschaft entsteht. Dazu sollte bedacht werden, dass diese Erkrankungen eher in Ländern mit fluoridiertem Trinkwasser auftreten, da dort eine Überdosierung von Fluorid eher wahrscheinlich ist, als in Deutschland. 

[sws_green_box box_size=“640″]Obwohl Kinder- und Zahnärzte gemeinsame Leitlinien erarbeitet haben, sind die jeweiligen Empfehlungen zu Fluoridtabletten verschieden. Die Kinderärzte befürworten bei Kindern bis zum Alter von zwei Jahren eine Fluoridgabe von 0,25 mg pro Tag. Die Zahnärzte dagegen empfehlen eine Fluoridzufuhr über Kinderzahnpasta, die die Kinderärzte auf diesem Weg nicht gewährleistet sehen. [/sws_green_box]

So bleibt es den Eltern überlassen, sich über die Argumentationen beider Seiten zu informieren und schließlich eine Entscheidung für ihr Kind zu treffen. Denn informierte Entscheidungen für sein Kind zu treffen, ist wohl Grundlage des Elternseins.

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Artikelbild Oben: ©panthermedia.net Dmitriy Shironosov

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