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Klavier, Geige & Co. – Wenn Kinder Musik zum Hobby machen

Klavier, Geige & Co. – Wenn Kinder Musik zum Hobby machen

Von 1952 bis heute ist der Bestand der Musikschulen in Deutschland um ca. 830 % gewachsen. Kinder können sich nun mal durch die Musik ausdrücken, unabhängig davon ob sie Musik hören oder selber machen. Es fördert die Konzentrationsfähigkeit, Disziplin und Geduld. Kein Wunder also, dass Instrumentalunterricht sowohl bei Kindern als auch ihren Eltern so beliebt ist wie nie.

Was das Timing ausmachen kann

Statistik: Für wie wichtig halten Sie es, dass in Kindergärten und Schulen Musikunterricht stattfindet? | Statista
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[dropcap]W[/dropcap]enn ein Kind Interesse und Freude an Musik zeigt, ist der erste Besuch in der Musikschule nicht mehr weit. Viele Eltern sind der Meinung, dass ein möglichst früher Einstieg in den Instrumentalunterricht zwangsläufig auch die Erfolgschancen ihres Kindes erhöht. Allerdings ist das falsche Instrument, bzw. der falsche Unterricht im falschen Alter oft Grund dafür, dass Kinder die Lust verlieren und sich lieber einem anderen Hobby widmen möchten. Welches Instrument passt also am besten zu meinem Kind? Wir haben für euch die passenden Instrumente für jedes Alter aufgelistet, wie ihr den richtigen Musiklehrer für euer Kind findet und ein paar kleine Tipps, wie es auch nicht so schnell den Spaß und die Motivation an der Sache verliert.

Das passende Instrument für jedes Alter – Handtrommel oder doch lieber Geige?

Unter 6 Jahren

Für Babys, Kleinkinder und alle jüngeren Neueinsteiger eignet sich am besten die Blockflöte, das Xylophon oder eine einfache Trommel um erste musikalische Erfahrungen zu sammeln. Zudem sind diese Instrumente leicht zu handhaben und günstig in der Anschaffung. Am meisten Spaß macht es, wenn sie mit anderen Kindern in einer kleinen betreuten Gruppe zusammen musizieren können. Musikalische Früherziehung wird von Musikschulen, Privatpersonen oder auch von manchen Kindergärten angeboten und kostet 10-20 € im Monat.

Ab 6 Jahren

Geige auf Noten | © panthermedia.net /David Rehner
Geige auf Noten | © panthermedia.net /David Rehner

Nun stellt sich die Frage: Tasten- oder Saiteninstrument? Saiteninstrumente wie die Geige oder das Cello gibt es in verschiedenen Größen, das Instrument wächst also mit dem Kind mit und kann bei den meisten Musikschulen ausgeliehen werden. Allerdings erfordert es sehr viel Fleiß und Geduld, denn es erfordert ein paar Monate Übung und starke Nerven unsererseits bis man diesen Instrumenten einen harmonischen Ton entlockt. Dafür klingen sie danach umso schöner.

Das Klavier ist bei jungen Musikeinsteigern seither wohl das beliebteste Instrument. Anders als bei den Saiteninstrumenten ertönt bei den Tasteninstrumenten wie Klavier, Orgel und Cembalo gleich beim ersten Anschlag ein sauberer und harmonischer Ton, was die Motivation und das Durchhaltevermögen der Kinder fördert. Allerdings ist ein Klavier teuer in der Anschaffung und nimmt viel Platz ein. Leihklaviere oder handlichere Keyboards wären hier die Alternative.

Für Kinder, die die klassischen Instrumente eher „langweilig“ finden, sich aber schon als nächsten großen Rockstar auf der Bühne sehen, ist die Gitarre oder ein Schlagzeug eine Überlegung wert. Gitarren gibt es ab 20 € zu kaufen, Schlagzeuge können bei den meisten Musikschulen gemietet werden, Kinderschlagzeuge kann man ab 70 € erwerben. Wer befürchtet, sich mit einem Schlagzeug den Ruf bei den Nachbarn zu zerstören, der kann sich auch ein elektronisches Schlagzeug anschaffen, welches über Kopfhörer gespielt werden kann.

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Ausnahme Trompete & Co.

Das Erlernen eines Blasinstrumentes ist reizvoll, erfordert allerdings ein gewisses Lungenvolumen, daher sollte euer Kind mindestens 8-10 Jahre alt sein (Dabei kommt es aber auf die Statur und die Größe des Kindes an). Ein abgeschlossener Zahnwechsel der Vorderzähne ist außerdem ratsam.

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Der beste Lehrer im guten Umfeld – Worauf muss ich achten?

Lehrer und Schüler am Klavier | © panthermedia.net /Artranq
Lehrer und Schüler am Klavier | © panthermedia.net /Artranq

Nachdem das passende Instrument gefunden ist, sollten du und dein Kind darüber sprechen, wie ihr euch den Musikunterricht vorstellt.

Gruppenunterricht oder Einzelunterricht?

Beim Gruppenunterricht werden meistens 2-6 Musikschüler, die in etwa den selben Lernstand haben, zusammen unterrichtet. Vorteile: Das Kind lernt Gruppendynamik, kann sich von anderen Kinder etwas abgucken und wird dadurch zusätzlich motiviert. Der Spaßfaktor beim Gruppenunterricht ist höher, da man mit seinen Freunden hingehen kann und auch mehrstimmige Lieder gespielt werden können.

Beim Privatunterricht kann der Lehrer seine volle Konzentration auf nur ein Kind richten und den Unterricht an dessen Bedürfnisse und das Lernverhalten anpassen. Kinder mit schnellerer Lernfähigkeit müssen also nicht warten, bis die Gruppe wieder auf einem Lernstand ist.
Einzelunterricht ist teurer; dafür lernen die Kinder aber meistens schneller.

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Bei der Wahl des Musiklehrers solltet ihr unbedingt darauf achten, dass er/sie nicht nur eine Affinität zur Musik besitzt, sondern auch eine pädagogische Ader hat. Denn was bringt es, wenn der Lehrer das zu unterrichtende Instrument zwar perfekt beherrscht, dafür aber keinen Spaß am Umgang mit Kindern hat?

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Fazit zur Wahl des perfekten Musikunterrichts

Es scheint am Anfang unmöglich, sich in dem undurchsichtigen Dschungel aus Instrumenten und Angeboten zurechtzufinden. Eine musikalische Früherziehung und der anschließende Musikunterricht können sich enorm auf die Entwicklung, aber auch auf die berufliche Orientierung unserer Kinder auswirken. Doch letztendlich sind es die Kleinen, die sich entscheiden müssen, womit sie sich am wohlsten fühlen. Stolz sind wir sowieso, wenn sie sich nach ihrem ersten Konzert auf der Bühne verbeugen.

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