Die Pflege eines Angehörigen beansprucht nicht nur Zeit, sondern vor allem auch viel Kraft. Daher stehen pflegende Angehörige oft unter Dauerdruck. Meistens sind es die eigenen Eltern die Pflege benötigen und zu Hause intensiv betreut werden müssen. Wird ein Familienmitglied krank und benötigt Pflege, trifft dies die Angehörigen oftmals unerwartet und völlig unvorbereitet. Nur in den seltensten Fällen wird im Vorfeld darüber gesprochen, was bei einer Pflegebedürftigkeit zu tun ist.
[sws_blue_box box_size=“630″] Die Pflege eines Angehörigen wird übrigens in den meisten Fällen von der Frau übernommen. Für sie und für die anderen Familienmitglieder entstehen jedoch eine enorme Veränderungen im Familienalltag. Überbelastung, Abgeschlagenheit und Stress sind die Folge einer Pflege zu Hause. Pflege und Betreuung ist immerhin Schwerstarbeit und ist eine körperliche aber auch psychische Belastung. Die finanzielle Belastung sollte übrigens nicht außer Acht gelassen werden; Pflege kostet auch Geld. Aus diesen Gründen ist es wichtig, Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um die eigene Gesundheit zu schützen. [/sws_blue_box]
Inhalt
Welche Unterstützungen gibt es bei der Pflege zu Hause?
Mobiler Dienst
Hilfe durch die professionellen Dienste wie zum Beispiel der Hauskrankenpflege oder der Mobilen Betreuung liegen im Trend. Die Hauskrankenpflege wird durch Veranlassung des Arztes von diplomiertem Pflegepersonal durchgeführt. Die Betreuung und Hilfe ist eine Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen um den Verbleib im eigenen Heim zu ermöglichen. Oftmals werden mobile Dienste auch durch Stiftungen organisiert, wie man hier sehe kann: http://www.die-pflege-bremen.de/
Begünstigte Weiter- oder Selbstversicherung in der Pensionsversicherung
Alle Personen, die wegen einer Pflege eines nahen Angehörigen ihre Arbeitsstelle kündigen müssen, können sich zu begünstigten Bedingungen in der Pensionsversicherung weiterversichern. Dabei sind folgende Punkte erforderlich:
- Vorversicherungszeit wie bei der Weiterversicherung
- Pflege eines nahen Angehörigen
- Pflege in häuslicher Umgebung
- Anspruch auf Pflegegeld ab der Stufe 3
- gänzliche Beanspruchung der Arbeitskraft durch die Pflege
Pflegeheime und Einrichtungen bieten Unterstützung
- Tagesbetreuung (der Tag wird gemeinsam mit anderen älteren Menschen in einer Einrichtung wie zum Beispiel in einem Pflegeheim verbracht)
- Kurzzeitpflege (wenn pflegende Angehörige selbst krank sind oder eine Auszeit benötigen)
- Überleitungspflege (in den Krankenhäusern sind Überleitungsschwestern behilflich, entsprechende organisatorische Maßnahmen für die Pflege zu Hause zu treffen)
- Mobile Hospiz (das mobile Hospiz-Team begleitet sterbende Menschen und ihre Angehörigen beim Abschiednehmen)
- Kurse für pflegende Angehörige
- Gesprächsgruppen
- Veranstaltungen für pflegende Angehörige
- Beratung in Einzelgesprächen
- Erholungstage
Pflege von Angehörigen ist oftmals Doppelbelastung und Stress
[sws_yellow_box box_size=“630″]Von den 2,5 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zweidrittel zu Hause von Angehörigen gepflegt. Umfragen zufolge sind dabei 7 von 10 pflegenden Angehörigen gestresst. 4 von 10 Befragten geben sogar an, dass sie völlig ausgebrannt sind. Auch die eigene Gesundheit der pflegenden Angehörigen leidet also unter der Situation. Zweidrittel leiden unter Rückenschmerzen. Jeder 2. kämpft mit Schlafstörungen. Beängstigend ist auch, dass jeder vierte unter Krankheiten wie Burn-out, Angstzustände oder Depression leidet. Dies sind erschreckende Zahlen. Eine professionelle 24 Stunden-Betreuung kann hier Abhilfe schaffen. [/sws_yellow_box]
Unterstützung durch 24 Stunden-Betreuung
Durch die vielen Vorteile, die die 24 Stunden-Betreuung mit sich bringt, wird dieses System immer beliebter. Der wohl wichtigste Vorteil der 24 Stunden-Betreuung ist die Entlastung der Angehörigen. Ein weiterer Vorteil ist aber auch, dass die Angehörigen zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden können.
Seit dem 1. November 2006 besteht die gesetzliche Regelung, dass sich Personen aus osteuropäischen Ländern für die Tätigkeit einer 24 Stunden-Pflege in deutschen Familien bewerben und eine solche Tätigkeit auch ausüben dürfen. Für diese Tätigkeit brauchen diese Betreuer keine Arbeitsgenehmigung, jedoch den Nachweis einer medizinischen Ausbildung wie zum Beispiel die Ausbildung einer Krankenschwester. Nach dem Abschluss eines akkreditierten Pflegekurses kann das Pflegepersonal die Tätigkeit einer 24 Stunden-Betreuung übernehmen. Das medizinische Personal muss seine Ausbildung durch ein Diplom nachweisen können.
Zu den Grundtätigkeiten einer 24 Stunden-Betreuung gehören:
– Unterstützung beim An- und Auskleiden
– Unterstützung bei der Körperpflege
– Unterstützung beim Essen und Trinken sowie bei der Medikamentenaufnahme
– Unterstützung beim Aufstehen, Niedersetzen, Niederlegen und Gehen
– Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten
– Haushaltsdienstleistungen wie zum Beispiel kochen, waschen, bügeln, putzen, einkaufen, Pflanzen- und Tierpflege,…
– Hilfestellung bei täglichen Tätigkeiten
– Aufrechterhaltung der Interessen des Pflegebedürftigen
– Anlegen von Verbänden und Bandagen
– Verabreichung von subkutanen Insulinspritzen
– ….
Durch die 24 Stunden-Betreuung wird den pflegenden Angehörigen einiges an Arbeiten abgenommen. Des Weiteren ist es sicherlich ein gutes Gefühl wenn Fachpersonal im Haus ist. Ein sehr bekannter Anbieter im Bereich der 24 Stunden-Betreuung schreibt dazu:
[…] Die daraus entstehende körperliche und psychische Belastung übersteigt oftmals die Kräfte der Angehörigen. An diesem Punkt setzt die 24 Stunden Betreuung an. Erfahrene osteuropäische Betreuungskräfte begleiten Hilfs- und Pflegebedürftige rund um die Uhr, damit sie dort leben können, wo sie sich am wohlsten fühlen: im eigenen Zuhause. Angehörige erfahren durch die 24h Pflege eine nachhaltige Entlastung, die es ihnen ermöglicht, die gemeinsame Zeit mit ihren pflegebedürftigen Familienmitgliedern nach den eigenen Wünschen anstatt den pflegerischen Pflichten zu gestalten. […] Quelle: http://www.linara.de/24-stunden-betreuung.html
Die professionelle Pflege zu Hause ist also eine echte Alternative zu anderen Pflegemodellen. Darüber hinaus hat sich die Stiftung Warentest die 24 Stunden Betreuung einmal genauer angesehen und für durchaus gut befunden: http://www.test.de/Pflege-zu-Hause-Vermittlungsagenturen-im-Test-1772650-0/
Fazit
Jeder wünscht sich seinen Lebensabend zu Hause in seiner vertrauten Umgebung zu verbringen. Oft wird dies jedoch zur Belastung der Angehörigen. Daher sollte schon im Vorfeld besprochen werden, wie die spätere Pflege aussehen sollte. Welche Möglichkeiten und welche Unterstützungen können beispielsweise in Anspruch genommen werden, damit die Pflege im eigenen Heim für alle Beteiligten nicht zur Belastung wird. Für Fragen nutzt die Kommentierfunktion.
Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net Michael Möller
Mitte-Unten: ©panthermedia.net Arne Trautmann