Diese Entwicklungsverzögerungen erkennt man an Schwierigkeiten und Auffälligkeiten in Alltagssituationen der Kinder und in den verschiedensten Lebensbereichen wie der Familie, in Schule oder Kindergarten und auch im Freizeitverhalten der Kinder.
Die motorischen Defizite äußern sich etwa durch Störungen der Koordination; viele Kinder sind somit nicht in der Lage wie ihre Altersgenossen Fahrrad zu fahren, Treppen zu steigen, zu basteln oder Schuhe zu binden.
Ihre Probleme können dabei jedoch völlig unterschiedliche Formen annehmen: Rückzugstendenzen und eine damit verbundene plötzliche Außenseiterrolle mögen ebenso wie übermäßiger Bewegungsdrang und Konzentrationsstörungen darauf hinweisen, dass das Kind ergotherapeutisch gefördert werden sollte, ebenso Gleichgewichtsprobleme, ein verändertes Schmerzempfinden und Schlafstörungen.
Vor allem aber auch Wahrnehmungsstörungen und das Unvermögen, sensorische Reize angemessen zu verarbeiten, sollten behandelt werden, um das Kind in seiner Entwicklung bestmöglichst fördern zu können und Spätfolgen aufgrund der Defizite zu vermeiden.
Schließlich kann der eigene Körper nur in der Bewegung erfahren und eingeschätzt werden, zu wenig Bewegung führt somit eindeutig zu motorischen Problemen.
Um nicht voreilig zu handeln und das Kind aufgrund von kurzfristigen Auffälligkeiten einer Therapie zu unterziehen, sollten das Verhalten und die Probleme des Kindes zunächst eingehend beobachtet und eventuelle Therapiemöglichkeiten sorgfältig abgewogen werden.
Oftmals ist ein leichteres Problem schon allein dadurch zu beheben, indem das Kind zu mehr Bewegung motiviert und angehalten wird. Auch eine intensivere Förderung und gezielte Impulssetzung durch die Eltern können eine Therapie überflüssig machen, wenn sich die Probleme des Kindes auf diese Weise beheben lassen.
Generell hat eine Ergotherapie die größten Erfolgsaussichten, je früher sie beginnt.
Bei starken Schwierigkeiten und motorischen Problemen kann es also auch angezeigt sein, das Kind ab seinem dritten Lebensjahr zu behandeln, um ihm die fehlenden Fertigkeiten zu vermitteln, die Selbständigkeit zu erhöhen und damit den Alltag zu erleichtern.
Die Dauer erstreckt sich je nach Schwere der vorliegenden Störung.
Behandlungen von wenigen Monaten bis zu über einem Jahr sind denkbar, wobei der Therapeut ein- bis zweimal pro Woche 45 Minuten mit dem Kind arbeitet.
Wenn Eltern sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen, sollten sie zunächst den Kinder- bzw. Hausarzt konsultieren.
Gemeinsam wird dann entschieden, ob ein Ergotherapeut aufgesucht werden sollte, die Eltern können jedoch auch auf eine Überweisung zu einem Diagnosetermin bestehen. Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
Außerdem wird das Kind zunächst in seinem natürlichen Verhalten, im freien Spiel sowie bei konkreten Aufgaben beobachtet.
Hier können auch standardisierte Tests zur Anwendung kommen.
Nach einer darauf folgenden Einschätzung wird ein Behandlungsplan aufgestellt, anhand dessen die Entwicklungsverzögerungen des Kindes abgebaut werden sollen.
Dafür können verschiedene therapeutische Verfahren angewendet werden; am häufigsten ist die Sensorische Integrationstherapie, bei der die Kinder lernen, ihren eigenen Körper richtig wahrzunehmen und Umweltreize zu verarbeiten.
Dabei wird das Kind beim Spielen gezielt bestimmten Sinneserfahrungen ausgesetzt, um den angemessen Umgang mit ihnen zu lernen.
ei Problemen in der Fein- und Grobmotorik wird das Kind in seiner Koordinationsfähigkeit und Kraftdosierung gefördert; bei Konzentrationsstörungen stehen Übungen zur Entspannung und zur verbalen Selbstinstruktion im Mittelpunkt.
Ebenso sind Aufmerksamkeitstraining und Lerntherapie Bestandteil der Ergotherapie.
Mehr Informationen zur Ergotherapie für Kinder finden Sie auf ergotherapie.org
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Viele Grüße und alles Gute
euer Simon
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