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Bekommen Studenten Kredite? Ja, denn Studieren ist teuer!

Kredite fuer Studenten

Bekommen Studenten Kredite? Ja, denn Studieren ist teuer!

Kredite fuer StudentenWer ein Studium beginnt, selbst wenn dies in denjenigen Bundesländern geschieht, in denen keine Studiengebühren erhoben werden, sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein Studium viel Geld kostet.

Als Faustregel zur Berechnung der Studienkosten gilt dabei, je länger das Studium dauern wird, desto teurer. Die Aufnahme eines Studiums beinhaltet in der Regel zunächst einmal eine gravierende Veränderung der Lebensumstände, die darin besteht, dass man in eine andere Stadt umzieht, in der man sich eine Bleibe sucht und sein tägliches Leben bestreiten muss. Hinzu kommen all die Ausgaben für das Studium, wie beispielsweise Semestergebühren, Kosten für Lehrbücher und Büromaterialen und anderes mehr. Daher ist die Frage berechtigt: „Bekommen Studenten Kredite?“

Kosten für ein Studium

So genannte Normalstudenten, die während des Studiums nicht bei ihren Eltern wohnen, kommen inklusive Mieten und Nebenkosten, Ernährung, Fahrtkosten für öffentlichen Nahverkehr oder auch eigenes Auto, Kleidung, Telefon, Handy, Internet, GEZ und Post, Lehrmaterialien, Krankenversicherung, Arzt- und Zahnarztkosten, Medikamente, Kosten für Freizeitaktivitäten und semesterbedingte Gebühren leicht auf einen monatlichen Bedarf, der mindestens irgendwo zwischen 600 und 1.200 Euro angesiedelt ist.

Teurer sind natürlich die entsprechend bekannten Locations wie beispielsweise München oder Heidelberg, wobei ein Medizin- oder Jurastudium an diesen Standorten sicherlich auch zum Teuersten gehört, was derzeit in der deutschen Hochschullandschaft erhältlich ist. Die hier kalkulierten Kosten stellen dagegen bewusst lediglich Durchschnittswerte dar, um den tatsächlich anfallenden Kosten möglichste nahe zu kommen. Als Faustregel kann allerdings gelten, dass Studieren in den alten Bundesländern teurer ist. Ebenso wird es teurer, wenn sich der oder die Studierende nicht Familienversichern kann und die Beiträge zur Krankenkasse selbst finanzieren muss.

Auch wer bereits während des Studiums ein eigenes Auto besitzt, wird mit höheren monatlichen Kosten rechnen müssen. Eine entscheidende Rolle spielt natürlich auch die Stadt, in der man sein Studium aufnimmt. Allerdings liegt es auch auf der Hand, dass beispielsweise ein Studium in München teurer ist, als ein Studium in Bernburg-Strenzfeld in Sachsen-Anhalt. Wer in etwa abschätzen möchte, was an Kosten durch das Studium auf ihn zu kommt, kann hier auf der Homepage der Uni in Mainz einige interessante Fakten nachschlagen. www.uni-mainz.de/studium/518_DEU_HTML.php

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4 Wege der Studienfinanzierung

Bleibt nun die Frage, wie man ein Studium überhaupt finanziert bekommt. Früher galt einmal die Faustregel, dass sich nur derjenige ein Studium leisten konnte, der aus wohlhabenden Kreisen kommt. Daran hat sich bis heute ein bisschen was getan. Wenn es um die Suche nach Wegen der Finanzierung eines Studiums geht, so sind in der Regel 4 Möglichkeiten verfügbar, die da heißen Eltern, BAföG, Arbeiten oder Studienkredit. Gehen wir die Möglichkeiten einmal nacheinander durch.

Eltern

Rein juristisch steht Kindern während der Zeit ihrer Ausbildung Unterhalt durch ihre Eltern zu, wobei das Studium zweifelsfrei zur Ausbildung zählt. Auch wenn die Kinder bereits volljährig sind, besteht grundsätzlich dieser Unterhaltsanspruch gegenüber den Eltern für die Dauer des Studiums. Lediglich sofern ein Elternteil monatliche Einkünfte unterhalb von 1.200 Euro bezieht, kann von diesem Unterhaltsanspruch abgewichen werden.

Auch beim Wechsel des Studienganges bleibt der Unterhaltsanspruch des Kindes gegenüber den Eltern bestehen, der vom Gesetzgeber mit monatlich knapp 700 Euro beziffert wird, sofern der Studierende bereits im eigenen Haushalt lebt. Die Eltern können eine Unterhaltsgewährung während des Studiums auch nicht von der Voraussetzung abhängig machen, dass der Studierende beispielsweise neben seinem Studium irgendwo jobben geht.

Der Unterhaltsanspruch ist also ein für die Dauer des Studiums bestehendes, jedoch von der Höhe des elterlichen Einkommens abhängendes, verbrieftes und damit sogar einklagbares Recht. Allerdings sollte der angehende Student im Interesse des Familienfriedens nicht auf dieses Recht pochen, sondern sich stattdessen mit seinen Eltern über die entsprechenden Modalitäten einer finanziellen Unterstützung während des Studiums gütlich einigen.

BAföG

BAföG steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz und ist ein zinsloser staatlicher Kredit, der der Studienfinanzierung von entsprechend berechtigten Personen dienen soll. Wer BAföG erhalten möchte, muss ein Hochschulstudium aufnehmen. Er sollte Deutscher sein, das 30. Lebensjahr noch nicht erreicht haben und zum ersten Mal studieren.

Sind diese grundlegenden Anforderungen erfüllt, prüft das zuständige BAföG-Amt dann den Bedarf anhand einer Vielzahl von Kriterien. Für die Höhe des BAföG-Bedarfes, den das Amt ermittelt, spielt es unter anderem eine Rolle, ob der oder die Studierende während des Studiums noch bei den Eltern wohnt oder nicht. Wer BAföG beantragt oder bezieht, sollte jedoch wissen, dass es sich um ein Darlehen handelt, das später, also in der Regel 5 Jahre nach Bezug der letzten Rate, zur Hälfte zurückgezahlt werden muss.

Für denjenigen, der die jeweilige Höhe seines BAföG-Anspruches errechnen will, finden sich Internet nützliche Rechner. Hier gibt es dazu eine gute Übersicht: www.studentenwerke.de/main/default.asp?id=03307.

Arbeiten

Tatsächlich sind bundesweit immer wieder zahlreiche Studentenjobs verfügbar, bei denen man sich bewerben kann. Sicherlich stellt dies auch ein probates Mittel zur Studienfinanzierung dar; wie viele Studenten auch beweisen, die beispielsweise in Callcentern oder als On-Board-Kuriere jobben.

Jedoch muss der Studierende gleichzeitig wissen, dass er damit eine Doppelbelastung auf sich nimmt, die zugleich mögliche Zeiten des Lernens oder des Aufenthaltes in Bibliotheken und nicht zuletzt auch seine Freizeit einschränkt und beschneidet.

Studienkredit

Es existieren zahlreiche Anbieter von Studienkrediten, die, wie auch die normalen Kredite am freien Geldmarkt, zu unterschiedlichen Konditionen und Kosten und auch Sicherheiten zu haben sind. Daher sollte zunächst einmal gründlich die Seriosität des Anbieters geprüft und vor allem das Kleingedruckte im Darlehensvertrag gelesen werden.

Es schadet übrigens nicht, sich bei der Verbraucherschutzzentrale beraten und den Darlehensvertrag vor Unterzeichnung durch einen Anwalt für Vertragsrecht überprüfen zu lassen. Auch sollte der Studierende wissen, dass die Rückzahlung des Studienkredites nach dem Ende der Studienzeit fällig ist, unabhängig davon, ob er eine Arbeit bekommen hat oder nicht.

Kann man sein Studien-Darlehen nicht zurückzahlen, weil man beispielsweise arbeitslos ist, dann helfen in der Regel Stundungsanträge oder das Gespräch mit dem Kreditgeber. Eine gute Auflistung der wesentlichsten Anbieter von Studienkrediten, nebst Kosten und Konditionen findet sich hier: www.kreditrechner-kostenlos.de/studentenkredit. Einen Studienkredit aufzunehmen sollte man sich zwar immer gut überlegen, dürfte aber die beste Möglichkeit darstellen, um ein erfolgreiches Studium durchziehen zu können.

Fazit

FazitEs gibt kein Patentrezept für die Studienfinanzierung. Sie wird stets von den individuellen Lebensumständen und Präferenzen des angehenden Studenten oder der angehenden Studentin abhängig sein. Daher ist jede Studienfinanzierung zunächst einmal eine sehr individuelle Entscheidung, die sehr gründlich bedacht sein will.

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net William Perugini
Unten: ©panthermedia.net Nattawut panyosaeng

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