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Ängste als Familienvater | So sicherst Du dich ab und machst es richtig!

Ängste als Familienvater | So sicherst Du dich ab und machst es richtig!

FamilienvaterAngst ist schon ein schweres Wort, so sollte kein Mann sein Familienleben als Vater starten. Aber das Bewusstsein darüber, dass der Aufbau einer Familie mit Kindern ein hohes Maß an Verantwortung bedeutet, ist eine Voraussetzung für das Gelingen des Unternehmens „Familie“.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit und die Reife, sich selbst auch mal in den Hintergrund stellen zu können zugunsten seiner Frau oder seiner Kinder. Egoismus und Egozentrik sind jene Stoffe, die ein glückliches Familienleben von vornherein vergiften. Erst wenn man diese wichtigsten Voraussetzungen charakterlich erfüllen kann, und dafür muss man wirklich „alt genug“ sein im Sinne von Reife, dann lohnen sich Gedanken über die folgenden Themen. Wohlgemerkt, bei der Reife zur Familiengründung geht es nicht um eine definierte Altersgrenze, das wäre zu einfach, denn es gibt Zwanzigjährige, die einen wundervollen Vater abgeben können, und es gibt ungehobelte Vierzigjährige, denen man die Kindeszeugung geradezu verbieten müsste.

Die finanzielle Grundlage

Ohne Geld wird es nicht gehen. Schwer und konfliktreich ist die Lebenssituation junger Familien oft dann, wenn beispielsweise das Studium noch nicht abgeschlossen ist. Dann besteht das Einkommen oft aus einer wilden Kombination von Stipendium, Wohngeld, Kindergeld, Zuschuss der Eltern, Gelegenheitsjobs in den Semesterferien usw.. Ein solches Gesamteinkommen ist äußersten Schwankungen unterworfen mit der Folge, dass eine vernünftige Familienplanung technisch gar nicht möglich ist. In der Regel kommen diese jungen Familien in Phasen, in denen es an finanziellen Mitteln so arg mangelt, dass diese Art von Stress die Liebe tötet.

Ist das Studium endlich vorbei, startet das Berufsleben. Aber gerade bei jungen Wissenschaftlern ist es sehr verbreitet, dass sie erst einmal nur befristete Projektstellen finden. Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Trotz guter Einarbeitung ist eine Weiterbeschäftigung oftmals aus formalen Gründen nicht möglich (Stichwort sachgrundlose Befristung). Dann muss er oder sie sich auf eine Stelle in einer anderen Stadt bewerben, obwohl der Kindergartenplatz oder der Klassenverband in der Schule für das Kind gerade so gut funktionieren. Also wird die Familie erst einmal örtlich auseinandergerissen, was viele unterschiedliche Belastungen mit sich bringt. Das ist heute leider Gang und Gäbe in Deutschland.

Die Zunahme psychischer Erkrankungen hat auch damit etwas zutun. In so fern haben es manchmal jene Familienväter, die einem eher einfachen, normalen, bodenständigen Beruf nachgehen, sogar etwas einfacher, denn nicht so sehr die Höhe des Einkommens ist entscheidend für eine stabile Entwicklung einer Familie, sondern vielmehr die Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit des Einkommens in einer Dauerstelle, die möglichst von einem Tarifvertrag flankiert ist.

Versicherungen

Versicherungen und der FamilienvaterEs gibt diverse Studien, die nachweisen, dass gerade die Deutschen dazu neigen, ziemlich falsch versichert zu sein. Auf der einen Seite lassen sie sich von den redegewandten Versicherungsvertretern zu viele z. T. sinnlose Versicherungen andrehen, die sich manchmal auch redundant überschneiden, auf der anderen Seite werden aus Kostengründen bestimmte, wichtige Teile aus dem Versicherungspaket ausgespart, sodass die Versicherungsnehmer oft auf ihren Kosten sitzen bleiben, obwohl sie der Meinung waren, in der Sache versichert zu sein.

Insbesondere Familienväter sollten hier das Geld nicht sinnlos zum Fenster werfen. Es kommt im Leben so wie so immer ganz anders, als man denkt. Man kann sich im Grunde nicht gegen alles versichern, was im Leben so eintreten kann. Dies vor Augen darf man durchaus der Strategie folgen, die Zahl und Art der Versicherungen auf ein unbedingt erforderliches Minimal- und Pflichtmaß zurück zufahren (gesetzliche Krankenversicherung), um zugleich eigene Rücklagen für Notfälle bilden zu können.

Eine Versicherungsart, die sehr viel mit den berechtigten Ängsten eines Familienvaters zu tun hat, sei hier dennoch empfohlen, die Risikolebensversicherung. Davon gibt es viele Varianten von vielen Anbietern; auf all die feinen Unterschiede im Detail einzugehen, würde diesen Text sprengen. Prinzipiell lässt sich aber feststellen, dass es dabei meistens um einen reinen Sterberisikobeitrag geht. Zwar kommt dabei am Ende der Laufzeit kein Geldsegen heraus, aber die Absicherung der Familie im Sterbefall des Familienvaters kann damit in gewissem Rahmen gewährleistet werden.

Die Prämien für reine Risikolebensversicherungen ganz ohne Ansparanteil sind gerade für junge Männer oftmals sehr günstig zu haben, weshalb die Absicherung durch eine Risikolebensversicherung auch häufig über Direktversicherer abgeschlossen wird. Besonders geeignet ist diese Art der Versicherung für Familien, in denen ein Lebenspartner (meistens ist das heute immer noch die Frau) wegen langer Kinderpausen zu lange aus ihrem Beruf heraus geworfen wurde und möglicherweise den Wiedereinstieg nicht mehr finden kann, eine Situation, die bei Akademikerinnen oder in sich schnell wandelnden technischen Berufen nicht selten ist. Man kann und sollte diese Argumentation auch anwenden auf das Thema „Berufsunfähigkeitsversicherung“, denn das Leben ist manchmal so zynisch, dass es den Familienvater nicht gleich tötet, aber lebenslang zum pflegebedürftigen Krüppel macht.

Erbschaftssteuer- und Schenkungssteuer, was ist bei einer Risikolebensversicherung zu beachten?

Sparen und Rücklagenbildung

Eine Lebensversicherung ist in diesem Zusammenhang ein eher enttäuschendes Thema. Viele Menschen, die schon vor längerer Zeit eine Lebensversicherung abgeschlossen haben, mussten in letzter Zeit die Erfahrung machen, dass die Anbieter die in Aussicht gestellten Zinsen oder den Rückkaufswert mit Nichten einhalten können.

Schuld daran sind nicht allein gierige Versicherungsunternehmen, sondern eine Zinsentwicklung bis unterhalb der Inflationsrate, die damals so nicht absehbar war. Aber auch diejenigen, die Geld auf einem Sparbuch oder in vermeintlich sichere Bundesschatzbriefe angelegt haben, fühlen sich heute eher betrogen, weil die Geldentwertung schneller geht, als der Zinszuwachs das das ausgleichen könnte. Der Bankberater ist in dieser Situation schnell dabei, ein Depotkonto einzurichten und zum Aktienkauf zu raten. Damit hat er auch nicht ganz unrecht, denn allein die Dividendenrenditen einiger Aktienschwergewichte liegen heute deutlich höher als die Sparzinsen. Woran es bei der Beratung aber oft mangelt, ist der Hinweis auf die enorme Kapitalvernichtung, die immer mal wieder eintritt, wenn die Mimosenbörsen massiv zusammenzucken wegen irgendeiner unüberlegten (oder vielleicht auch gerade beabsichtigten) Nebenbemerkung eines EZB-Chefs oder Ähnliches. Dann entstehen über Nacht Kursverluste, die man nicht einmal durch 20 Jahre Dividenden ausgleichen kann.

Jeder Familienvater ist gut beraten, Ersparnisse zu diversifizieren, das heißt, durchaus mehrere gegensätzliche Sparformen ins Leben zu rufen. Ersparnisse sollten in Form von Wohneigentum, Gold, Rohstoffe, schnell verfügbares Tagesgeld, Aktien, Anleihen, verschieden Fonds oder auch Produktionsmittel (bei selbständiger Tätigkeit) angelegt werden, auf keinen Fall alles „auf eine Karte setzen“.

An dieser Stelle soll gerechterweise auch mal eine Lanze für die Frauen gebrochen werden. In der Vergangenheit waren es meistens und traditionell die Männer, die die Verwaltung der Finanzen und des Familienvermögens ganz selbstverständlich an sich rissen, „weil sie ja logischer denken können“. Was gibt es da für Beispiele, in denen es gerade Männer waren, die die gesamten Lebensgrundlagen ihrer Familien völlig verspekuliert haben oder grundsätzlich gar nicht mit Geld umgehen konnten.

Frauen neigen statistisch und natürlich dazu, etwas weniger „Draufhau“, also vorsichtiger und konservativer zu sein bei der Wahl ihrer Geldanlagen. Daher steht die gleichberechtigte und demokratische Absprache in Sachen Geldanlage innerhalb der Familie überhaupt nicht zur Diskussion. [Falls sich dann die Anlageentscheidung dennoch als falsch herausstellt, wird deine Frau selbstverständlich mit dir schimpfen, das ist auf keinen Fall vermeidbar, aber es wird nicht ganz so schlimm ausfallen.]

Dazu vielleicht eine kleine Anekdote über Glenn Miller, dem hervorragenden Swing-Musiker und begnadeten Orchesterleiter, der aber so gar nicht mit Geld umgehen konnte. Immer dann, wenn ein Auftritt richtig Geld eingespielt hat und Glenn so richtig in Feierlaune abrutschte, bemächtigte sich seine Frau der Hälfte der Einkünfte und sparte diese an für schlechtere Zeiten. Glenn merkte das gar nicht, sein ganzes Geld war halt (wie immer) nach wenigen Tagen weg. Als es dann endlich zur Gründung seines berühmten Orchesters kommen sollte, was ohne Grundkapital nicht machbar war, trat seine Frau auf den Plan und zauberte mehrere Tausend Dollar aus der Hutschachtel, womit sie eine glückliche Zeit einläutete.

Selbständigkeit

Selbstaendig als FamilienvaterJedem, der den Schritt in die Selbständigkeit wagt, gebührt erst einmal ein ganz großer Respekt. In manchen Fällen ist der Einstieg einigermaßen geebnet, dann nämlich, wenn man eine gut eingeführte Firma mit unterlegten Kundenkontakten beispielsweise von seinem Vater oder Großvater übernimmt, oder wenn man ein gut laufendes Unternehmen günstig käuflich erwerben kann, weil der tüchtige Vorbesitzer sich vielleicht zur Ruhe setzen möchte.

Sehr viel schwieriger ist der Aufbau einer neuen Firma aus dem Stand heraus. Trotz möglicherweise sehr guter Geschäftsidee stellt sich vielleicht der Standort als ungeeignet heraus, die Kundengewinnung mittels Werbung (auch Internet) mag einfach nicht greifen, der Platzbedarf und damit die Miete für die erforderlichen Räumlichkeiten und Maschinen erweist sich als deutlich höher, als es im ersten Konzept im Businessplan veranschlagt wurde, es wird immer schwerer, zusätzliche wichtige Kredite zu realisieren, usw. Ganz allgemein gilt, dass in der Startphase in die Selbständigkeit ein 16-Stunden-Tag kaum ausreichend ist, und diese Phase dauert verdammt lange, deutlich mehr als ein Jahr. Wer da nicht den nötigen finanziellen Hinterhalt und gesundheitlichen Biss hat und beispielsweise mit einer Erkrankung einknickt, ist ein ganz typischer Kandidat für die vielen Insolvenzen – deutlich mehr als 50% haben wir leider bei den Startups zu verzeichnen.

Nur wenige junge Menschen haben wirklich einen Begriff von der Kostenflut, die gerade zu Beginn einer Selbständigkeit zu bewältigen ist. Allein schon das Aufbringen der monatlichen Prämien für die Krankenversicherungen aller Familienmitglieder (Arbeitgeber + Arbeitnehmeranteile) sind eine echte Herausforderung. Da lassen sich viele junge Familien schnell dazu hinreißen, Verträge mit einem Anbieter für private Krankenversicherungen abzuschließen wegen der vermeintlich deutlich geringeren Prämien als bei der freiwilligen Versicherung in einer gesetzlichen Kasse. Aber die Jahre fließen schnell dahin und als älterer Mensch wird man dann von seiner privaten Krankenkasse fertiggemacht ohne jede Aussicht, doch noch mal in einer gesetzlich fundierten Solidargemeinschaft unter zukommen. Höre hier nicht nur auf die vollmundigen Versprechen des Versicherungsvertreters, sondern suche auch den Rat bei entsprechenden Verbraucherschutzforen.

Der Schritt zum Eigenheim

Alles im Leben muss man zum richtigen Zeitpunkt machen, macht man es zu spät, ist es nicht nur wertlos, sondern manchmal sogar schädlich. Gerade die Anschaffung von Wohneigentum ist besonders eng verknüpft mit der Lebensplanung insgesamt. Vielleicht wird dies nicht so deutlich bei Eigentumswohnungen, aber den so typischen Traum vom eigenen Einfamilienhaus mit Garten verwirklicht man am Besten dann, wenn die Kinder noch klein sind.
Als Familienvater sollte man hierbei möglichst noch vor dem vierzigsten Lebensjahr stehen, denn man wird ja nicht jünger. Das Unternehmen „Eigenes Haus“ ist ein Mammutprogramm. Nach Feierabend und an den Wochenenden fällt immer etwas an, was da zu tun, zu reparieren oder an- und umzubauen ist. Die Kraft dafür, das handwerkliche Geschick und die körperliche Fitness muss man erst einmal haben. Nur wenige Menschen können es sich leisten, für jeden Nagel oder Pinselstrich eine Firma zu beauftragen.

Auch wenn diese Worte etwas abschreckend klingen mögen, die Entscheidung für Wohneigentum ist grundsätzlich richtig, wenn man weiß, worauf man sich dabei einlässt. Gerade in der aktuellen Phase extrem niedriger Zinsen hat man eine große Chance auf einen echten Gewinn. Wer jetzt ein langfristiges Baudarlehen mit einer Laufzeit von mehr als 10 Jahren abschließen kann, hat das Glück, einen Zins zu ergattern, der unterhalb der realen Inflationsrate liegt. Mit anderen Worten: In wenigen Jahren ist die Gesamtverpflichtung (Tilgung + Zins) erstaunlich gering, unter Umständen noch geringer als der in der Region dann übliche Mietpreis für ein vergleichbares Objekt.

Albtraum Eigenheim: Pfusch am Bau

Schlussbemerkung

Damit Du als junger Familienvater wirklich alles richtig machst, lasse dich von diesen Gedanken leiten: Trotz aller noch so hohen beruflichen Anforderungen an den jungen Familienvater auch und gerade mit Blick auf eine gute Karriere, verbringe mit deiner Familie und besonders auch mit deinen Kindern so viel Zeit wie möglich.

Auch wenn es dir etwas langweilig dabei ist, die Lieblingsgeschichte von Max und Moritz zum 17. Mal vorzulesen, in der Schlussbetrachtung am Ende deines Lebens verstehst Du, dass Du das tatsächlich mehr für dich selbst als für dein Kind gemacht hast. Die Zeit mit deinen Kindern vergeht tatsächlich so verdammt schnell. Sie verlassen dann das Haus, deine Familie löst sich mehr oder weniger auf, vielleicht gab es noch eine schwere Erkrankung oder einen Todesfall und möglicherweise entwickelt sich ein Kind auch so, dass es fast nicht mehr möglich ist, einen guten Kontakt zu halten. Gerade weil keine Macht der Welt das Rad der Zeit zurückdrehen kann, genieße sehr bewusst jede einzelne Sekunde mit deiner Familie. Dann hast Du als Familienvater alles richtig gemacht!

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net Monkeybusiness Images
Mitte-Oben: ©panthermedia.net Jakub Krechowicz
Mitte-Unten: ©panthermedia.net Randolf Berold

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