Wenn ein Baby die meiste Zeit auf dem Rücken liegt, kann sich sein Schädel verformen. Es ist nicht gefährlich und kann mit einigen Tipps vermieden werden. Bei härteren Fällen wird von den Ärzten eine Helmtherapie empfohlen.
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In den ersten sechs Monaten aufpassen
[dropcap]B[/dropcap]ei etwa 15 Prozent der Neugeborenen verformt sich ihr Kopf im Verlauf der ersten sechs Lebensmonate – er flacht sich einfach auf einer Seite ab. Als Ursache nennen die Ärzte den sogenannten Liegeschädel oder eine vorzeitige Verknöcherung der Schädelnaht. In den meisten Fällen kommt es zu der eher harmloseren, ersten Variante. Im Gegensatz zur Verknöcherung der Schädelnaht muss sie auch nicht operiert werden.
Hilfetipps bei Liegeschädel
Durch einfache Maßnahmen lässt sich dem Liegeschädel entgegenwirken. Zuerst sollte man die Lage des Kindes optimieren und seine Aufmerksamkeit über die andere Kopfseite erregen. Das erreicht man am einfachsten, indem man das Babybett von der einen auf die andere Seite des Zimmers stellt.
Wenn sich das Baby gern etwas Bestimmtes anschaut – zum Beispiel seine Mama oder die Tür -, so muss es zwangsweise zur anderen Zimmerseite schauen, wenn das Bett auf die gegenüberliegende Wand gestellt wird. Optimalerweise wird das Kind im Liegen so gelagert, dass die abgeflachte Kopfseite nicht mehr auf der Unterlage aufliegt. Dafür gibt es im Handel ein spezielles Kissen mit einem Loch in der Mitte, das den Kopf des Babys in der Nacht entlastet.
Im Bauchlage spielen lassen
Des Weiteren kann man das Baby tagsüber mal für eine halbe bis ganze Stunde in Bauchlage „spielen“ lassen, aber erst dann, wenn es den Kopf allein halten kann. Ärzte empfehlen seit geraumer Zeit, Kinder nachts auf dem Rücken schlafen zu lassen. Dadurch verringert sich die Zahl von plötzlichem Kindstod um 80 Prozent.
Durch die wenig abwechslungsreiche Rückenlage wird jedoch der Kopf des Babys deformiert. Deswegen wird es den Eltern empfohlen, tagsüber das wache Baby unter Beaufsichtigung auch auf den Bauch zu legen, was mitunter seine Rückenmuskulatur trainiert.
Helmtherapie als letzte Rettung
Sollten die vorgestellten Hilfetipps keine Veränderungen hervorrufen, kann vielleicht eine Physiotherapie helfen. Es kann nämlich vorkommen, dass durch eine Zerrung während der Geburt der Kopfnickermuskel des Kindes einseitig verkürzt ist. So hilft der Physiotherapeut, die Muskeln des Babys wieder anzupassen.
Zum Schluss bleibt noch eine Helmtherapie. Das Baby trägt dann den Helm 23 Stunden pro Tag. Deformationen des Kopfes bei Kindern haben die Tendenz, auch mal von allein besser zu werden, allerdings ist das keine Regel. Bei schweren Fällen kann die Helmtherapie durchaus Verbesserung bringen.
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Artikelbild: © panthermedia.net / Claudia + Fabian Döbeli