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Kopfläuse bei Kindern behandeln | Symptome erkennen und passende Hausmittel einsetzen

Kopfläuse bei Kindern

Kopfläuse bei Kindern behandeln | Symptome erkennen und passende Hausmittel einsetzen

Kopfläuse bei KindernWissenschaftlich heißt das flügellose Schadinsekt „Pediculus humanus capitis“ – also Kopflaus. Es ritzt mit winzigen stilettartigen Kopfwerkzeugen die menschliche Kopfhaut an und saugt das Blut aus der kleinen Wunde ab. Gleichzeitig spritzt es Speichel in die Wunde hinein und verhindert damit die Blutgerinnung. Ziemlich eklig, wenn man sich so etwas im Detail anschaut, oder?

Eine ausgewachsene Kopflaus ist weniger als 3 mm groß, fast durchsichtig, gräulich bis bräunlich und hat an den Beinchen Haken bzw. Krallen, mit denen sie sich sehr gut an den menschlichen Haaren festhalten und entlang hangeln kann. Das weibliche Tier legt winzige Eier (Nisse), aus denen die Jungtiere schlüpfen, die Nymphen genannt werden und nach rund 10 Tagen schon geschlechtsreif sind. Kopfläuse entsehen, wie auch die übrigen Läusearten, in sogenannter Parthenogenese oder Jungfernzeugung. Sie brauchen kein männliches Exemplar zur Fortpflanzung. Rund um den Globus sind Kopfläuse zu finden und es hat sie vermutlich schon bei den Urmenschen gegeben.

Kinder sind häufiger von der Kopflaus betroffen als Erwachsene. In Europa haben nach Expertenschätzungen etwa 10 bis 20 Prozent der Kinder mindestens einmal in ihrem Leben einen Kopflausbefall, in Entwicklungsländern Asiens und Afrikas 60 bis 80 Prozent. Wenn das eigene Kind also Kopfläuse hat, muss man sich dafür nicht schämen. Wichtig ist nur, dass man sofort reagiert und mit entsprechenden Hausmitteln die Läuse entfernt.

Verbreitung von Kopfläusen bei Kindern

Ein Kopflausbefall ist meistens eine Art Kleinepidemie, die in Kindereinrichtungen wie Kinderkrippen, Kindergärten, Schulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen auftritt und sich dann sehr rasch ausbreitet. Kopfläuse sind die häufigste parasitäre Infektion bei Kindern.

Die Übertragung von Kopfläusen erfolgt in erster Linie durch unmittelbaren Kontakt der Köpfe der Kinder, bei dem die Läuse mühelos den Wirt wechseln können. Springen oder gar fliegen können die Kopfläuse zum Glück nicht, wie man auch auf pediculosis-gesellschaft.de nachlesen kann. Natürlich sind auch gemeinschaftlich benutzte Kämme, Mützen, Kopfkissen und Spielzeuge Überträger, aber das kommt relativ selten vor. Weil sich die Kopfläuse ausschließlich von Blut ernähren, können sie nur direkt am Menschen überleben. Fallen sie ab, sterben sie relativ schnell. Wärme oder Wasser schadet ihnen dagegen nicht. Eine Kopflaus lebt unter optimalen Bedingungen auch nur höchstens 30 Tage, legt dabei jedoch 150 bis 300 Eier, die sie an die Kopfhaut bzw. den Haarschaft anklebt.

Kopfläuse besiegen – Tipps für Eltern und Kinder

Symptome bei Kopfläusen bei Kindern

Symptome zu deuten, ist nicht ganz einfach. Kopfläuse sind immerhin kaum sichtbar. Erst wenn ein Kind sich häufig am Kopf kratzt und dabei oder beim Kämmen eine Laus abfällt, entdeckt man in der Regel den Befall. Auch die Läuseeier kann man nur bei sehr genauem Hinsehen erkennen.

Wenn man auf gesundheits-fakten.de schaut, gibt es zwei gute Methoden um Kopfläuse zu entdecken. Als Erstes bietet es sich an, Kopfhaut und Haare mit einer starken Lupe gründlich zu inspizieren. Die zweite Möglichkeit ist das strähnenweise Auskämmen der vorher angefeuchteten Haare mit einem sogenannten Läusekamm. Streift man nach jedem Auskämmen den Kamm an einem weißen Tuch oder Papier ab, lassen sich vorhandene Läuse gut erkennen.

Behandlung von Kopflausbefall bei Kindern

Um den Kopfläusen zu Leibe zu rücken, gibt es drei unterschiedliche Herangehensweisen:

– Das Einnehmen von Substanzen, die über das Blut die Läuse abtöten,
– das Einreiben von Kopfhaut und Haaren mit einem für Läuse schädlichen Mittel,
– die mechanische Entfernung der Kopfläuse.

Die chemische Entfernung der Kopfläuse erfolgt in erster Linie mit spezifischen Insektiziden, den Pediculoziden. Sie enthalten unter anderem Pyrethroide, ätherische Öle und Gamma-Chlor-Cyclohexan. Bekannte Mittel auf chemischer Basis sind in Deutschland unter den Markennamen Permethrin und Allethrin bekannt. Es gibt verschiedene Anwendungsformen, zum Beispiel als Lösung, Gel, Spray und Shampoo.

Oral einzunehmen sind unter anderem Ivermectin und Mectizan (beide nur über internationale Apotheken zu beziehen). Aber auch in deutschen Apotheken gibt es rezeptfreie Mittel, die bei vorschriftsmäßiger Anwendung hervorragend wirken. Wichtig ist dabei aber die Zweitbehandlung nach acht bis zehn Tagen, denn nur dann können die geschlüpften Larven vor der nächsten Eiablage ebenfalls entfernt werden.

Wer absolut ohne Chemie auskommen will, sollte zum Nissenkamm greifen. Mit abgerundeten sehr eng stehenden Stahlzinken drei Wochen lang alle vier Tage gründlich Strähne für Strähne durchgekämmt, erreicht man eine Erfolgsquote von immerhin 60 bis 70 Prozent. Manche Hausmittelbücher raten zu Haarspülungen mit Essig, Zitronensaft und Lavendel. Das sind aber eher Mittel zur Vorbeugung. Die Kopfläuse mögen keine Säuren und intensiven Gerüche und meiden einen danach duftenden Kopf wahrscheinlich eher, aber leider sterben sie nicht daran. Das vollständige Abrasieren aller Kopfhaare ist eine zwar sichere aber zu rabiate Methode, die oft seelischen Stress auslöst und deshalb kein Mittel der Wahl sein sollte.

Kopfläuse bei Kindern sollten kein Tabu-Thema sein

Niemand braucht sich zu schämen, wenn seine Kinder oder er selbst einmal Kopfläuse bekommt. Sie sind kein Zeichen von mangelnder Hygiene. Vielmehr sollten Betroffene die Umgebung informieren, bevor der Kopflausbefall um sich greift und sofort nach der Entdeckung der Plagegeister mit gezielter Behandlung beginnen. Wenn die Kopfläuse auch in aller Regel nicht gefährlich sind, können sie im schlimmsten Fall doch Krankheiten übertragen. Abgesehen davon sind sie doch recht unangenehm und keiner hat gerne Kopfläuse.

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net Vadim Ponomarenko

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