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Kindersichere Steckdosen

Kindersichere Steckdosen

Steckdosen kindersicher machenNach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2010 sind es hauptsächlich Säuglinge und Kleinkinder bis vier Jahren, die im häuslichen Umfeld einen tödlichen Unfall erleiden. Am häufigsten vertreten sind dabei die Todesursachen Tod durch Ersticken, durch Stromschlag und infolge einer Vergiftung. Bei den Säuglingen bis zum vollendeten ersten Lebensjahr verunfallen auf diese Weise 23 von 33 (fast 70%), in der Altersgruppe der Kleinkinder sind es immerhin noch 26 von 99 Kindern (ca. 26%).

[sws_yellow_box box_size=“630″]Die meisten dieser tödlichen Unfälle ereignen sich dabei direkt zuhause in der Wohnung oder im Eigenheim bzw. im nahen Wohnumfeld (Garten). Auch in Kindertagesstätten kommt es häufiger zu Unfällen, wenn z. B. Erzieher vergessen haben Steckdosen zu sichern, nachdem die Reinigungskräfte dort Staub gesaugt haben. In anderen Fällen hatte man einfach vergessen die Steckdosen in Räumen, die in der Zwischenzeit anders genutzt worden waren, wieder nachträglich zu sichern. Aufgrund der hohen Unfallgefahr muss sichergestellt werden, dass insbesondere die bekannten Schwachstellen im Haushalt gesichert werden; ein Mittel sind kindersichere Steckdosen. [/sws_yellow_box]

Stromunfälle mit Kleinkindern

Experten raten aufgrund dieser alarmierenden Zahlen und Fakten Eltern und Aufsichtspersonen, alle Wohn- und Aufenthaltsräume unbedingt kindersicher zu machen. Da kleine Kinder noch nicht einschätzen können, in welcher Gefahr sie sich befinden, wenn sie z. B. stromleitende Gegenstände in die Löcher der Steckdose stecken, ist es besonders wichtig, Eltern und andere Erziehungsberechtigte umfassend über Kindersicherungen zu informieren.

Spezielle Merkblätter zum Thema sind auch bei Unfall- und Krankenversicherungen erhältlich. Besonders gefährdet im Umgang mit Elektrogeräten und Strom sind Krabbelkinder und Kleinkinder, da sie ihre Umgebung mit großer Neugier erkunden und alles anfassen und ausprobieren wollen. Insbesondere Steckdosen haben es Kleinkindern angetan, da sie in jedem Zimmer vorhanden und außerdem oft in Griffhöhe angebracht sind.

Krabbelkinder und Kleinkinder versuchen meist entweder ihren Finger oder ein Spielzeug in die beiden Löcher für die Metallstifte des Netzsteckers zu stecken. In den meisten Fällen passiert dabei überhaupt nichts. Falls sie dies jedoch mit feuchten Fingern tun oder aber die Steckdose defekt ist bzw. sie Metallgegenstände oder andere Stromleiter in die Steckdose einführen, kommt es zum oft tödlichen Stromschlag. Dann muss schnellstens gehandelt werden.

StromschlagTypische Symptome eines Unfalls mit Strom sind Herzrhythmusstörungen, Pulsrasen, Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinstrübung, Verkrampfung der Muskeln und „Festkleben“ an der Stromquelle (Quelle). Im schlimmsten Fall kommt es zum Atemstillstand und Tod. An der Kontaktstelle entstehen auf dem Körper sogenannte „Strommarken“ (Verbrennungen). Da diese Strommarken auch zu Gewebeschädigungen an den Organen des kindlichen Körpers führen, muss das verunfallte Kind sofort von der Stromquelle getrennt und notärztlich versorgt werden.

Um Derartiges von Anfang an zu verhindern liegt es in der Verantwortung der Eltern und Erzieher, für eine kindersichere Umgebung zu sorgen. Produkthersteller sind zudem durch gesetzliche Regelungen dazu verpflichtet ihre Produkte kindersicher zu fertigen und dürfen von der Gewährleistung für das betreffende Produkt zurücktreten, falls der Käufer fahrlässig gehandelt und sein Kind gefährdet hat.

Um Unfälle mit Steckdosen zu verhindern, haben Produkthersteller spezielle Sicherungssysteme für Steckdosen entwickelt. Erhältlich sind diese Schutzvorrichtungen in Elektrofachgeschäften wie easy, Baumärkten wie Hornbach und in gut sortierten Spielzeugläden.

Methoden, Steckdosen kindersicher zu machen

  • Einklemmen von Schutzkappen in die Steckdose

Diese Kappen bestehen aus Kunststoff und müssen nach Benutzen der Steckdose wieder eingesetzt werden. Der Vorteil dieser Kindersicherung besteht darin, dass sie schnell und mühelos wieder angebracht werden können und außerdem noch preisgünstig sind. Herausgedreht werden diese Schutzkappen mithilfe der Metallstifte des Netzsteckers.

Darüber hinaus gibt es noch Steckdosenabdeckungen, die aus einem ovalen Kunststoffplättchen bestehen, das an der Unterseite Kunststoffzapfen hat, die genau in die Löcher der Steckdose eingepasst werden. Herauszuziehen sind diese Plättchen mit einem im Lieferumfang enthaltenen Schlüssel aus Kunststoff. Bei anderen Modellen mit Schlüssel ist dieser Schlüssel mit dem Sicherungssystem aus Kunststoff dauerhaft verbunden und ragt so etwas über das Plättchen hinaus.

  • Befestigen von Sicherungseinsätzen in der Steckdose

Bei Sicherungseinsätzen in der Steckdose wird ein wenige Millimeter dicker Einsatz aus Kunststoff in die Steckdose geklebt, geschraubt oder gesteckt. Das Einkleben erfolgt mithilfe eines Klebestreifens auf der Rückseite des Einsatzes; beim Schrauben wird der Einsatz genau in der Mitte der Steckdose mit einer Schraube befestigt.

Bei einzusteckenden Einsätzen wird das erste Teil, in dem sich die zwei Löcher befinden, in der Steckdose festgedrückt und ein weiterer Teil direkt darüber angebracht. Dieser ist eine verschiebbare Platte, die die Löcher verschließt. Will man nun die derart gesicherte Steckdose benutzen, so muss man die Platte wegschieben oder wegschwenken. Nach Ziehen des Steckers kehrt die bewegliche Deckplatte durch Federwirkung wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Der Vorteil dieser Sicherungseinsätze ist, dass sie problemlos und innerhalb kürzester Zeit montiert werden können und sie außerdem noch wenig kosten.

  • Einbauen von Steckdosen mit integrierter Kindersicherung

Bei dieser Methode, Steckdosen kindersicher zu machen, werden die alten Steckdosen gegen neue kindersichere ausgetauscht. Dies ist zwar mit einigem Aufwand verbunden und darf nur von Elektrofachleuten durchgeführt werden, ist jedoch die sicherste Lösung und wird daher von vielen Fachleuten empfohlen. Bei Steckdosen mit integrierter Kindersicherung sind die beiden Löcher mit zwei dünnen Plättchen aus Kunststoff hinterlegt, sodass sie permanent verschlossen sind.

Falls nun ein experimentierfreudiges Kleinkind versuchen sollte, einen Gegenstand in eines der Löcher zu stecken, so geht es nicht auf. Beim Einstecken des Netzsteckers jedoch öffnen sich die beiden Löcher selbsttätig. Strom fließt also nur, wenn der Kontakt über beide Löcher zustande kommt. Beim Ziehen des Steckers verschließen sich die Löcher wieder selbsttätig.
Eine Variante dieser Lösung ist ein derart gesicherter Aufsatz auf die normale Steckdose, der noch zusätzlich durch einen Kippschalter gesichert wird. Auch Steckdosenleisten mit integrierter Kindersicherung und Kippschalter sind im Fachhandel erhältlich.

Kinder & Strom

Fazit

Die sicherste Lösung, Kinder vor Stromunfällen mit Steckdosen zu bewahren, ist das Ersetzen alter Steckdosen durch solche mit integrierter Kindersicherung. Die nachträgliche Sicherung bestehender Steckdosen durch Verschrauben, Verkleben oder Einstecken sollte man nur bei den Steckdosen durchführen, die man nicht mehr oder nur sehr selten benutzt, um eventueller Materialermüdung und möglichem Überstrapazieren des Schließmechanismus vorzubeugen.

Bei der nachträglichen Sicherung ist darauf zu achten, dass nach den geltenden VDE-Vorschriften im Schadensfall keine Haftung übernommen wird, da die Innenmaße der Steckdose durch den Einbau verändert wurden. Bevor man sich für eine der drei Lösungen entscheidet, sollte man außerdem seine Steckdosen dahingehend überprüfen, ob es sich bei ihnen um normale Schuko-Steckdosen oder um EU-Steckdosen handelt. Bei letzteren nämlich kann man einige der oben genannten nachträglichen Sicherungen nicht verwenden.

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net Iakov Filimonov

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